KOMPENDIUM AHLEMER FACHTAGUNG 2021
eines Bundesbürgers bezogen und daher in Einwohnertageswerten
Vergleicht man nur die Alternativprodukte untereinander, so ähneln sich deren CO2-Fußabdrücke,
mit leichten Nachteilen beim Soja-Drink. Beim Wasser-Fußabdruck zeigt sich unter der
Berücksichtigung von Wasserknappheit allerdings ein anderes Bild: Kuhmilch aus Deutschland
verursacht einen deutlich geringeren Wasser-Fußabdruck als Soja- oder Mandel-Drink. Zum gleichen
Ergebnis kommt man auch bei der Betrachtung der (hier nicht dargestellten) anderen ökologischen
Auswirkungen wie dem Flächen-Fußabdruck. Diese Ergebnisse gelten übrigens nicht nur für Milch:
Joghurt und seine pflanzlichen Alternativen verhalten sich ebenso.
Damit sind nicht alle pflanzlichen Milch- bzw. Joghurtalternativen vorbehaltlos ökologisch
vorteilhafter zu bewerten als Milch bzw. Joghurt. Lediglich der Hafer-Drink schneidet besser ab. Diese
Schlussfolgerung gilt vorbehaltlos für solche Fälle, in denen Milch und Joghurt durch die pflanzlichen
Alternativen in jeweils gleichen Mengen ersetzt werden wie beispielsweise als Bestandteil eines
Müslis. Bei einer ernährungswissenschaftlichen Betrachtung mit Fokus auf Nährwerte (z. B.
Eiweißgehalt) können auch andere Ergebnisse resultieren.
0 0,1 0,2 0,3 0,4 0,5 0,6 0,7 0,8
Kuhmilch
Soja-Drink
Mandel-Drink
Hafer-Drink
Einwohnertageswerte / kg Lebensmittel
Kuhmilch
Soja-Drink
Mandel-Drink
Hafer-Drink
CO2-Fußabdruck Wasser-Fußabdruck © ifeu 2021
Abb. 3: CO2-Fußabdruck und Wasser-Fußabdruck von Kuhmilch (3,5 % ESL, Glas-Mehrwegflasche) im Vergleich zu verschiedenen
pflanzlichen Milchalternativen (Getränkeverbundkarton). Die Werte sind bezogen auf den durchschnittlichen Fußabdruck eines
Bundesbürgers pro Tag.
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ausgedrückt. Beim CO2-Fußabdruck (grüne Balken)
schneidet Milch durchgängig schlechter ab als pflanzliche Alternativen.
Dies liegt vor allem am hohen Methanausstoß der
Milchkühe, den Wirtschaftsdüngeremissionen und der Futtermittelproduktion
(siehe auch Abb. 2). Die Verpackung, der
Transport sowie Lagerung und Kühlung im Supermarkt haben
nur einen geringen Anteil am CO2-Fußabdruck. Vergleicht man
nur die Alternativprodukte untereinander, so ähneln sich deren
CO2-Fußabdrücke, mit leichten Nachteilen beim Soja-Drink.
Beim Wasser-Fußabdruck zeigt sich unter der Berücksichtigung
von Wasserknappheit allerdings ein anderes Bild: Kuhmilch
aus Deutschland verursacht einen deutlich geringeren
Wasser-Fußabdruck als Soja- oder Mandel-Drink. Zum gleichen
Ergebnis kommt man auch bei der Betrachtung der (hier nicht
dargestellten) anderen ökologischen Auswirkungen wie dem
Flächen-Fußabdruck. Diese Ergebnisse gelten übrigens nicht
nur für Milch: Joghurt und seine pflanzlichen Alternativen verhalten
sich ebenso.
Damit sind nicht alle pflanzlichen Milch- bzw. Joghurtalternativen
vorbehaltlos ökologisch vorteilhafter zu bewerten als
Milch bzw. Joghurt. Lediglich der Hafer-Drink schneidet besser
ab. Diese Schlussfolgerung gilt vorbehaltlos für solche Fälle, in
denen Milch und Joghurt durch die pflanzlichen Alternativen in
jeweils gleichen Mengen ersetzt werden wie beispielsweise als
Bestandteil eines Müslis. Bei einer ernährungswissenschaftlichen
Betrachtung mit Fokus auf Nährwerte (z. B. Eiweißgehalt)
können auch andere Ergebnisse resultieren.
Butter, Käse und Sahne im Vergleich zu
pflanzlichen Alternativen
Für die fetthaltigen Milchprodukte wie Butter, Käse und
Sahne kommen vor allem Alternativen auf Basis pflanzlicher
Öle in Frage, aber auch die jeweiligen Light-Produkte.
Abb. 4 zeigt die ökologischen Fußabdrücke dieser Produkte.
Der Übersichtlichkeit halber werden die einzelnen Produktionsschritte
in die Sektoren Landwirtschaft, Verarbeitung,
Transport, Verpackung sowie Lagerung und Kühlung zusammengefasst.
Bei allen betrachteten Fußabdrücken spielen die Verarbeitung,
die Verpackung, die Transporte sowie Lagerung und
Kühlung im Supermarkt nur eine untergeordnete Rolle. Auch
eine Variation verschiedener Verpackungsalternativen wirkt
sich kaum auf das Gesamtergebnis aus. Stellt man die verschiedenen
Produkte einander gegenüber, so weist Margarine
in allen betrachteten Kategorien pro Kilogramm einen
günstigeren ökologischen Fußabdruck auf als Butter. Light-
Produkte verursachen im Vergleich zu den jeweiligen „Vollprodukten“
durchgängig geringere ökologische Fußabdrücke.
Analoges gilt für den Vergleich von Kochsahne und Käse
aus Milch mit entsprechenden pflanzlichen Alternativen.
Abb. 3: CO2-Fußabdruck und Wasser-Fußabdruck von Kuhmilch (3,5 % ESL, Glas-Mehrwegflasche) im Vergleich zu
verschiedenen pflanzlichen Milchalternativen (Getränkeverbundkarton). Die Werte sind bezogen auf den
durchschnittlichen Fußabdruck eines Bundesbürgers pro Tag.
Butter, Käse und Sahne im Vergleich zu pflanzlichen Alternativen
Für die fetthaltigen Milchprodukte wie Butter, Käse und Sahne kommen vor allem Alternativen auf
Basis pflanzlicher Öle in Frage, aber auch die jeweilige Light-Produkte. Abb. 4 zeigt die ökologischen