9 2021 | moproweb.de 39
der Verarbeitung standardisierter Käseblöcke.
Diese sogenannten Euroblöcke kommen
im Idealzustand mit exaktem, geometrischem
Format 500 mm x 300 mm x 100 mm
in die Verarbeitung. Der neue Käseblockteiler
weDIVIDE von Weber Maschinenbau hat die
Aufgabe, solche Blöcke in egalisierte Riegel
zu teilen, die den gewünschten Scheibenformaten,
z. B. 100 x 100 mm oder 150 x 100
mm, entsprechen. Mit dieser logischen Weiterentwicklung
des eigenen Portfolios trägt
der Systemanbieter dem Anspruch ganzheitliche
und hochautomatisierte Komplettlinien
aus einer Hand zu bieten einmal mehr Rechnung.
Je nach Kundenanforderung bietet der
Weber Käseblockteiler verschiedenste Funktionalitäten
und Optionen – von integrierter
Handbeladung über Sortierung und Pufferung
bis hin zum seitlichen Trimmen. Eine besondere
technische Finesse: der Trimmrahmen
kann sowohl horizontal als auch vertikal
verschoben werden. Bei Scheiben im Format
100 x 100 mm trennt das Anlagenmodul den
Euroblock mit zwei Schnitten in drei gleich
große Riegel. Aber: Was heißt denn eigentlich
gleich groß bei einem Naturprodukt mit
natürlichen Gewichtsschwankungen? Welche
Auswirkungen haben Gewichtsschwankungen
für die nachfolgenden Schneid-, Portionier
und Verpackungsschritte – vor allem
bei Großlochkäse wie Emmentaler oder Leerdammer?
Wenn Frank Thiemar von guter Vorbereitung
spricht, dann startet diese bereits beim
Umgang mit den Euroblöcken. Wird der Käse
nicht richtig gelagert und transportiert, verziehen
sich die Blöcke leicht. Das „aus der
Form geraten“ wirkt sich unmittelbar auf alle
nachfolgenden Prozesse aus und muss mit
intelligenter Technik kompensiert werden.
Der neue Käseblockteiler weDIVIDE 5000
von Weber ist daher nicht nur ein einfacher
Blockteiler. Er ist in der Lage, Formschwankungen
der Euroblöcke in gleichgewichtige
Produktströme umzusetzen. Er sorgt für
die intelligente Kombination von Riegelgewichten
auf den einzelnen Zuführspuren
zum Slicer, um natur- oder lagerungsbedingt
unterschiedlich schwere Riegel so zu kombinieren,
dass der Gewichtsunterschied auf
und zwischen den Spuren gegen Null geht.
Nehmen wir exemplarisch an, wir haben eine
vierspurige Slicerlinie für Käse mit einem
Scheibenformat von 100 x 150 mm. Der we-
DIVIDE 5000 schneidet die Euroblöcke einmal
in der Mitte und wiegt sie. Danach geht es
an die Verteilung via 6-Achs-Roboter auf die
folgenden vier Spuren – und zwar so intelligent,
dass auf der Strecke bis zum Slicer das
Gewichtsdelta gegen Null geht. Diese Vorbereitung
führt dazu, dass der Slicer immer
ausreichend Rohkäse zur Verfügung hat, um
auf allen Spuren die gleiche Anzahl geschnittener
Packungen zu erhalten. Die gleichgewichtige
Versorgung des Slicers über alle
Spuren hinweg sorgt also dafür, dass es im
nachfolgenden Verpackungsprozess keine
leeren Verpackungen gibt. Die Spuregalisierung
durch den Käseblockteiler weDIVIDE
5000 schafft außerdem zusätzlich die Basis,
dass manuelle Lückenschlüsse der Vergangenheit
angehören und damit Hygiene sowie
Wirtschaftlichkeit steigen. Die Spuregalisierung
sorgt auch dafür, dass auf aufwändige
Technik, wie z. B. Robotik zur Kompensation
von Fehlstellen im Produktstrom, verzichtet
werden kann. Dieser Verzicht als Folge guter
Vorbereitung bereits beim intelligenten Aufteilen
der Blöcke macht damit die Linie kürzer
und letztlich auch preiswerter. „Je besser
die Spuregalisierung funktioniert, desto weniger
technischen Aufwand müssen wir später
betreiben“, bringt es Frank Thiemar auf
den Punkt. „Bei allem Anspruch an ein hohes
Maß an Automation: es muss eben nicht immer
Robotik sein.“
Schnelle Rückkopplungen
zwischen Soll- und
Ist-Gewichten
Beim eigentlichen Schneiden zu den gewünschten
Portionsverpackungen erfolgt
die klassische Gewichtssteuerung mit Durchlaufkontrollwaagen
und einem Regelkreis aus
Schneiden, Wiegen und Reagieren. Fällt zum
Beispiel das Gewicht einer Portion zu hoch
aus, verringert sich die Zustellgeschwindigkeit
des Riegels am Slicer. Das sorgt für dünnere
Scheiben und damit für Reduzierung
des Gewichts. Umgekehrt würde eine zu
leichte Verpackungseinheit zu einer schnelleren
Zustellung führen – und damit dickere
Scheiben erzeugen. Diese sogenannte reaktive
Gewichtssteuerung erreicht in der Regel
eine Gutausbeute kleiner 90 Prozent mit
Highspeed-Linie zur Produktion von Käsescheiben (Foto: Weber Maschinenbau)
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