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Abb. 2 – Maschineninteraktion mit augmentierter Anleitung (Quelle: Autor)
erstellung in einer Bibliothek aufbereitet
und dienen so als inhaltliche Grundlage für
die Verwendung.
Das zentrale Akzeptanzkriterium für die tatsächliche
Nutzung des Systems stellt die
Minimierung der Komplexität dar. Wurden
erst einmal alle benötigten Informationen
aufbereitet, werden diese im Rahmen der
Anwendung durch die Interaktion mit dem
Assistenzsystem registriert und analysiert,
ohne dabei personalisierte Informationen zu
erfassen.
Auf diese Weise ist es möglich, unterschiedliche
Formen der Assistenz hinsichtlich
Fähigkeits- bzw. Erfahrungslevel zu erstellen.
Darüber hinaus gelingt durch den Einsatz
einer solchen iterativen Reflexion der
Mensch-Maschinen-Interaktion ein kontinuierlicher
Lernprozess im Zusammenhang mit
dem Umgang der lösungsorientierten Ausrichtung
etwaiger Hilfestellungen. Durch die
mehrsprachenfähige Ausgabe von Inhalten
wird eine notwendige zielgruppenspezifische
Zugangsbarriere gesenkt und somit die
generelle Nutzerreichweite erhöht.
Perspektive: Industrie,
Fortbildung und noch
weiter
Der praktische und erprobte Einsatz derartiger
Assistenzsysteme hat dem Forschungsteam
14 9 2021 | moproweb.de
vor Augen geführt, welche
umfassenden Potenziale für das industrielle
Anwendungsspektrum bestehen.
„Das Ziel ist ein generisches Assistenzsystem,
mit dem Menschen
die Möglichkeit erhalten, individuell
bei den Herausforderungen rund
um komplexe datengetriebene
Prozesse unterstützt zu werden.“
Im Segment von Maschinenbetreibern und/
oder -herstellern ergeben sich auf operativer
Ebene rund um die Bereiche der
Maschineninbetriebnahme, -wartung und
-instandhaltung sowie bei Einarbeitungs-
bzw. Fortbildungsprozessen umfassende
Möglichkeiten des Einsatzes. Darüber hinaus
bietet die integrierte Datenhaltung weitreichende
Potenziale im Bereich der Analyse,
um Rückschlüsse für die Ausgestaltung von
Produkt- und Prozessbeschaffenheiten zu
erkennen. So können bei Fehlerbehebungen
bzw. Instandhaltungen, die Interaktionsrückmeldungen
des Assistenzsystems in
die Bewertung von entsprechenden Wartungsstrategien
einfließen. Auf diese Weise
können planmäßige Stillstände, wie Wartungen,
bedarfsgerecht und wertschöpfungsorientiert
einkalkuliert werden. Aber auch
für den Maschinenbetreiber ergeben sich
aus den Interaktionsinformationen wichtige
Rückschlüsse, zum Beispiel im Bereich der
Produktentwicklung: welche Fehler tauchen
im Zusammenhang von bestimmten hermetischen
Rahmenbedingungen auf und welche
Konsequenzen hat dies für die Weiterentwicklung
des Produktes?
Fazit: Transparenz + Skalierbarkeit
= Mehrwert
Das Lemgoer Forschungsinstitut hat es sich
zur Aufgabe gemacht, die digitale Transformation
der Informationsprozesse zu unterstützen,
um Wissen auf einfachem Wege
transparent, orts- und zeitunabhängig sowie
flexibel zugänglich werden zu lassen.
Sie sehen den Ansatz der Assistenz als „Wissensplattform
mit Baukastencharakter“.
Das Assistenzsystem fungiert daher nicht
nur als „Tutor“, sondern kann zudem als analytischer
Broker zwischen Datenverursacher
und Assistenzsystemanwender eine
relevante Rolle für strategische Entscheidungen
spielen. Auf diese Weise bekommt
der Interaktionsprozess zwischen Mensch
und Maschine eine Bedeutung, die weit über
die „ad-hoc“-Hilfe hinaus geht: durch die Integration
des Assistenzsystems zeigen sich
für Unternehmen, unabhängig von Branche
und Größe, weitreichende Anwendungsfelder
und entsprechende Potenziale auf.
Wie bereits an dem Beispiel der Wartung
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