18. SCHROT&KORN-LESERWAHL
auch neue Kunden in den Laden gespült, die seitdem auch
weiterhin dort einkaufen. „Auch viele Stammkunden hat es noch
stärker an den Laden geschweißt, weil sie gesehen haben, wie sehr
wir uns um ihre Versorgung bemühen“, berichtet Monika Baeck.
men, dass die Zenners zurückrudern mussten, sodass nur noch für
Kunden ab 65 und Risikopatienten fertig gepackte Einkaufskisten
zum Abholen bestellen konnten. Auch wenn die Nachfrage für den
Marienhof nach wie vor hoch ist, wünscht sich Karin Zenner für die
Zukunft wieder mehr normalere, planbare Zeiten.
Hollerbirl/Neustadt an der Waldnaab
Der Gewinner bei den kleinen Bio-Läden ist der Naturkostladen
Hollerbirl („Holunderbeere“). Was nach einem landestypischen
Gebäude im oberpfälzischen Neustadt an der Waldnaab aussieht,
wirkt ein wenig wie ein moderner Tante-Emma-Laden. So beschäftigt
Inhaberin Monika Baeck mit ihrem Mann auf der recht kleinen
Fläche von 70 Quadratmeter auch 15 Mitarbeiter. Neben einer gut
sortierten Wurst- und Fleischtheke mit Servicekräften gibt es selbst
im Obst- und Gemüsebereich eine Bedienung, ganz nach Kundenwunsch.
Man legt ganz viel Wert auf regionale Produkte im Sortiment.
Beispielsweise bei Wurst, Fleisch, Getreide, Gemüse, Eiern
oder Backwaren. Selbst Forellen aus der Region bietet der kleine
Laden an. Auch Nachhaltigkeit ist ihr sehr wichtig, daher führt das
Hollerbirl ein Mehrwegsystem mit Gläsern in der Thekenbedienung.
Antipasti und Brotaufstriche werden so verkauft. Eine Photovoltaikanlage
auf dem Dach und eine CO2-neutrale Belieferung
der Kunden durch ein E-Auto runden das Konzept ab. Zu Beginn
der Corona-Welle musste der kleine Laden einiges an Herausforderungen
stemmen. „Kunden hatten viel Angst vor dem Einkaufen,
gleichzeitig aber auch viel Verständnis für die Maßnahmen, die wir
einführen mussten“, so Monika Baeck. Kunden konnten Bestellungen
per Mail und telefonisch aufgeben und die Ware zu einer
gewünschten Uhrzeit abholen. Kunden in Quarantäne wurde die
Ware zu Hause vor die Türe gestellt. Doch hat Corona in der Hoch-
Marienhof/Gerlfangen
Der Marienhof im malerischen Gerlfangen dicht an der französischluxemburgischen
Grenze ist 2021 zum zweiten Mal als bester Hofladen
gekürt worden. Dabei ist das Geheimnis der Beliebtheit des
Familienbetriebs von Stefan und Karin Zenner sowie ihren Töchtern
offenkundig: Hier wird vieles auf dem Hof selbst produziert. Kunden
können sich mit ihren Kindern auch viele Bereiche der landwirtschaftlichen
Produktion selbst anschauen, in Ställe gucken und Tiere
streicheln. Der Bioland-Betrieb baut diverse Sorten Brotgetreide
und Futterpflanzen an, zum Hof gehören Milchkühe ebenso wie einige
Schweine. Herzstück des Hofladens ist die hauseigene Bäckerei.
Was zunächst auf Wochenmärkten und aus der Garage verkauft
wurde, zählt heute zu den beliebtesten Erzeugnissen im Hofladen:
Brot und Backwaren. Auch hofeigene Rohmilch und selbst gemosteten
Apfelsaft verkauft der Laden direkt. Ebenso besonders: Aus
der hauseigenen Schlachterei stammen Fleisch- und Wurstprodukte
vom Rind, Kalb und Schwein. Geöffnet hat der Marienhof für seine
Kunden nur an zwei Tagen, was der Frequenz keinen Abbruch tut.
Als die erste Welle der Corona-Pandemie mit den Einlassbeschränkungen
begann, hatten die Zenners mit ihrem engagierten Hofladen
Team zunächst die Backwaren draußen unterm Dach aufgebaut
und ab November dann Obst und Gemüse. Auch boten die Töchter
über Facebook „Bio to go“ an, aber das wurde so gut angenomphase
72 Milch-Marketing • 0 3/2021