PREMIUMPRODUKTE
Mit Premium-Käse an der Bedienungstheke punkten
Es gibt viele Käsesorten mit Premiumqualität. Bei der Sortimentszusammenstellung
gilt es, den Spagat zwischen Theke und Regal
hinzubekommen. Das heißt, zu viele Doubletten sollten vermieden
werden. Denn nichts ärgert Kunden mehr, wenn gleiche Käsesorten
zu unterschiedlichen Preisen in der Bedienungstheke, im SB-Kühlregal
und vielleicht noch in der Prepacking-Truhe liegen. Hier greifen
Kunden meistens automatisch zum preiswerten Kühlregal.
Mit Premium-Käsesorten kennt sich Fachgroßhändler Heiderbeck
aus. Das Unternehmen führt Sortimente von Affineuren wie Rheingau
Affineur, Beppino Occelli, Feinkäserei Capriz und Degust. Marcus
Böhmer, Marketing-Manager bei Heiderbeck, gibt Auskunft.
Milch-Marketing: Wie hat sich der Absatz von Premium-Käse in
den letzten Jahren entwickelt?
Marcus Böhmer: Eigentlich steigend, jedoch hat die Pandemie
dem Premium-Segment von 2019 bis 2020 leider einen starken
Einbruch beschert. In diesem Jahr ist wieder ein leichter Zuwachs
zu beobachten.
Welche Kunden kaufen hauptsächlich Premium-Käse?
Käsefans, die neue Käsekreationen abseits ihrer Lieblingskäse kennenlernen
und die sich über das Produkt und über seine Herstellung
informieren möchten. Weiterhin kulinarisch versierte und interessierte
Kunden, die auf Genuss, Geschmack und Qualität setzen und
sich etwas Gutes tun möchten. Feinschmecker und Genussmenschen
sind die Käufer der Premiumprodukte, eine Kundschaft ab
etwa 30 Jahren.
Warum ist die Bedienungstheke der ideale Platz für Premium-
Käse?
Premium-Käse sind erklärungsbedürftig. Interessierte Kunden
möchten vieles erfahren über die Herstellung, die Story und auch
über die Produzenten. Und sie möchten natürlich auch – wenn
dies wieder möglich ist – verkosten. Es hat sich gezeigt, dass besonders
die gut ausgebildeten Thekenkräfte, wie Diplom Käsesommeliers,
Premium-Käsespezialitäten sehr gut und auch stark
verkaufen können. n ke
Milch-Marketing • 0 8/2021 49