QUARK & SKYR
zusätzlich saisonale Unterschiede feststellen.
„Besonders stark sind die Wochen um Ostern
und Weihnachten, wenn viel gebacken
wird. Gefragt ist Quark außerdem insgesamt
im Frühling und Sommer, wenn er in
Verbindung mit dem Grillen oder zu Früchten
konsumiert wird. Auch wissen wir, dass
Quark für viele Verbraucher vor allem beim
Frühstück fester Bestandteil des täglichen
Speiseplans ist“, fasst Moritz Collmar, Leitung
Unternehmenskommunikation bei der
Schwarzwaldmilch, zusammen.
Fruchtquarksorten konsumieren Verbraucher
in erster Linie als Zwischenmahlzeit
oder als Dessert. Auf unterschiedliche Geschmacksvorlieben
im Jahresverlauf setzen
hier zum Beispiel die Karwendel Werke.
Dazu Marketingleiter Gernot Döffinger:
„Um den Wünschen der Verbraucher nach
Abwechslung gerecht zu werden, launchen
wir regelmäßig saisonal neue Varianten unserer
Produkte. In der Fruchtquark-Range
mit dem Exquisa Quark Genuss und Exquisa
Der Cremig-Feine bringen wir jedes Jahr
spannende Winter- und Sommersorten auf
den Markt. Aber auch in unserem neuen
Exquisa Fitline Protein Sortiment treffen wir
mit Sorten wie Bratapfel oder Gebrannte
Mandel für den Winter den Geschmack der
Verbraucher. Ganz neu im Kühlregal sind
hier die Sommersorten Zitrone-Buttermilchgeschmack
und Himbeere-Rhabarber.“
Eine zunehmende Beliebtheit sieht das Deutsche
Milchkontor (DMK) in der Kategorie
Gewürzquark. „So stellen wir beispielsweise
fest, dass das Interesse der Konsumenten
an exotischen Gewürzen und Speisen steigt
und insbesondere Millennials offen für neue
Geschmackserlebnisse sind. Deshalb bringen
wir nun mit Milram India Curry Quark eine
neue Länderedition auf den Markt“, berichtet
Carsten Habermann, Director Sales Retail
Europe.
ABSATZ
GESTIEGEN
Aufgrund der Corona-Pandemie kann man
eine Verlagerung des Außer-Haus-Konsums
im Lebensmitteleinzelhandel (LEH) feststellen.
Dieser Faktor wirkt sich auch positiv auf
den Quarkmarkt aus.
Mit Skyr
durchs Leben
Sveinbjörg Halldórsdóttir studierte Ernährungswissenschaften
in
Bonn und Reykjavik. Heute arbeitet sie an der Universität von
Island. Uns schildert sie ihre Beziehung zu Skyr.
Ich bin in Neskaupstaður, einem kleinen Fischerdorf an der Ostküste Islands aufgewachsen.
Nur über einen unbefestigten Schotterweg auf 600 Metern Höhe war es zu erreichen.
Im Winter war dieser häufig unpassierbar, genauso wie der Seeweg, sodass wir oft
lange Zeit ohne Lebensmittelzufuhr zurechtkommen mussten.
Es gab aber Bauernhöfe mit Kühen
und Schafen sowie eine Molkerei. Ich
erinnere mich, wie ich in den 70er Jahren
mit meiner Mutter dorthin ging,
um einzukaufen. Ich glaube, Skyr war
das Einzige, was dort verkauft wurde.
Zu dieser Zeit gab es in Island keinen
Joghurt, nur Skyr und Sauermilch.
Der Skyr befand sich in einem großen
Fass hinter der Theke. Aus diesem
wurde mit einem riesigen Löffel eine
Kuppel aus weißem, dicken Skyr abgeschöpft.
Der Verkäufer schmierte ihn
auf Pergamentpapier und legte ihn auf
die Waage. So eingewickelt transportierten
wir ihn nach Hause. Dort kam
der Klumpen mit Zucker und Vollmilch
in den Mixer und wurde gerührt
bis zur richtigen dickflüssigen, weichen
Konsistenz. Dann mischte meine Mutter
Sahne und Milch in einem Krug und
stellte beides mit braunem Zucker auf
den Küchentisch. Skyr mit brauner
Zucker-Sahne-Mischung konnte eine
ganze Mahlzeit sein.
Auch heute noch mag ich diese Kombination.
Mittags im Büro esse ich Skyr
häufig pur oder mit Honig, aber auch
traditionell mit Heidelbeeren oder anderen
frischen Früchten. Empfehlen
kann ich ihn außerdem als Zutat in Soßen,
Dips oder Pfannkuchen.
42 Milch-Marketing • 0 4/2021