NACHHALTIGKEIT
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Am Thema Nachhaltigkeit kommt aktuell niemand vorbei.
Die anhaltenden Debatten um Klimaschutz und Tierwohl haben
auch die Milchbranche erreicht. Doch welche Hersteller verfolgen
welche Strategie, um ihren Beitrag zu leisten?
Milch-Marketing • 0 7/2021 13
•
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WieeIf
sutr
o ce@sennerei-zillertal.at
Tel. 0043 5285 6396
Nachhaltigkeit. Ein Wort, das seit einiger
Zeit fast inflationär gebraucht wird.
Alles soll nachhaltig sein. Die Kleidung, die
Autos, der Strom. Und natürlich die Lebensmittel.
Eine Food-Studie des Frankfurter
Marktforschungsunternehmens Nielsen
hat dies nun bestätigt. Nachhaltigkeit und
Achtsamkeit sind demnach die neuen Ernährungstrends;
die Aspekte Umwelt und
Tierschutz beeinflussen zwei von drei Käufern
in ihrer Entscheidung vor dem Supermarktregal.
Fast ein Drittel der Deutschen
hat sich zudem bewusst für eine bestimmte
Ernährungsweise entschieden – weil diese
nachhaltiger ist. Aber was ist Nachhaltigkeit
eigentlich?
Der Begriff „Nachhaltigkeit“ geht auf den
sächsischen Oberberghauptmann Carl
von Carlowitz zurück. Vor mehr als 300
Jahren hat er angesichts einer drohenden
Holzknappheit formuliert, dass immer nur
so viele Bäume gefällt werden sollten, wie
durch planmäßige Aufforstung wieder nachwachsen
können. Es ging ihm also darum,
nicht nur im Hier und Jetzt zu leben, sondern
verantwortungsvoll mit den Ressourcen
umzugehen, damit auch spätere Generationen
noch damit wirtschaften können.
Das Bundesumweltministerium formuliert
es so: „Wir müssen unsere Erde für alle und
auf Dauer bewohnbar halten“ – und dementsprechend
vernünftig mit den Rohstoffen
wirtschaften.
Mit diesem Grundsatz im Hinterkopf setzt
jedes Unternehmen in seiner Nachhaltigkeitsstrategie
andere Schwerpunkte. Während
sich die einen auf die regionale Produktion
ihrer Molkereiprodukte konzentrieren,
setzen andere auf CO2-ausgleichende Maßnahmen
und wieder andere auf möglichst
umweltfreundliche Verpackungen. Im Folgenden
stellen wir die Konzepte von sieben
Mopro-Herstellern der weißen sowie gelben
Linie näher vor.*
MOLKEREI BERCHTESGADENER
LAND
Die Molkerei Berchtesgadener Land mit
Sitz im oberbayerischen Piding verfolgt einen
Nachhaltigkeitsansatz, der die gesamte
Wertschöpfungskette einbezieht. Den Anfang
machen die Landwirte, die ihre Felder
ohne Totalherbizide wie Glyphosat bewirtschaften
und nur Futtermittel aus Europa
verwenden – sofern sie nicht ohnehin den
strengen Richtlinien der Bio-Verbände Demeter
oder Naturland verpflichtet sind.
Weiter geht es mit der Molkerei an sich, die
in ein effizientes Energiemanagement ihrer
Produktionsanlagen investiert bis hin zum
Endprodukt, das seit 2016 nach und nach
umweltfreundlicher verpackt wird – sei es
durch den Verzicht auf Plastikdeckel oder
die Umstellung auf Verpackungen aus nachwachsenden
Rohstoffen wie Zuckerrohr.
Hinzu kommt der überdurchschnittliche
Milchpreis, den die Molkerei ihren Landwirten
zahlt. „Jedes Jahr sind mehr als vier
Prozent der Milchvieh-Betriebe in Deutschland
gezwungen aufzugeben. Davon betroffen
sind vor allem die für Bayern besonders
wichtigen kleineren Betriebe“, berichtet
Lisa Weitz, Nachhaltigkeitsbeauftragte der
Molkerei. Um die kleinbäuerlichen Strukturen
in der Alpenregion zu erhalten und
den Landwirten Investitionen in Tierwohl
und neue Technologien zu ermöglichen,
zahlt Berchtesgadener
Land mehr. „2020
haben wir den deutschland- und österreichweit
höchsten Milchpreis für biologische und
konventionelle Milch gezahlt“, sagt die Nachhaltigkeitsbeauftragte.
Mit Erfolg: Während
2019 deutschlandweit 4,6 Prozent der
Milchvieh-Betriebe aufgaben, waren es im
*Kein Anspruch auf Vollständigkeit; die Nachhaltigkeits-Bestrebungen
der Unternehmen sind hier nur ausschnittsweise dargestellt.