BIO-PRODUKTE
HANDELSSTIMME
Milch-Marketing: Wie hat sich das Angebot
von Bio-Molkereiprodukten in Ihren
Märkten in den letzten Jahren entwickelt?
Anfried Marks: Grundsätzlich entwickelt
sich das gesamte Bio-Sortiment in den letzten
vier bis fünf Jahren äußerst positiv. Diese
Entwicklung ist flächendeckend zu beobach-
Milch-Marketing: Wie setzt sich Ihr Bio-
Sortiment zusammen?
Kristin Franzke: Die Gläserne Molkerei
ist eine echte Bio-Molkerei und verarbeitet
ausschließlich Bio-Kuhmilch zu hochwertigen
Produkten in der weißen und gelben Linie.
Zu unseren Bio-Produkten gehören Weidemilch,
Naturjoghurts (1,8% und 3,8% Fett),
Fruchtjoghurts, Butter (Süßrahm, Sauerrahm
und Joghurtbutter) sowie Buttermilch
und Fruchtbuttermilch. Darüber hinaus führen
wir auch Bio-Spezialitäten wie Fassbutter
sowie frische Heumilch und Joghurt aus
Heumilch im Sortiment.
Im Fruchtjoghurtsegment haben wir 2018
im Bio-Bereich unter unserem Pur-Konzept
erstmals einen Joghurt aus nur drei Zutaten
– Joghurt, Frucht, Zucker – eingeführt. Hier
verzichten wir zu 100 Prozent auf Zusatzstoffe
oder Aromen. Mittlerweile gibt es
unter dem Pur-Konzept vier Sorten Fruchtjoghurt
und drei Sorten Rahmjoghurt. Darüber
hinaus haben wir einen Bio-Camembert
und unter unserer Käsemarke „Wiese 7“
sieben Bio-Käsesorten.
Jessica Bertmer: Unser Bio-Sortiment umfasst
ein breites Spektrum an Molkerei-Artikeln
der weißen und gelben Linie. Von Basisprodukten
wie Milch, Sahne und Quark über
hochwertige Natur- und Fruchtjoghurts bis
hin zu Desserts wie Pudding und Milchreis in
der weißen Linie. Viele unserer Joghurts füllen
wir in Pfandgläsern ab. Unser Sortiment
in der gelben Linie enthält viele unterschiedliche
Sorten – rotgeschmiert oder Gouda
basiert – aber auch Weichkäse, Käsescheiben,
Reibekäse und Käsestücke. Der Großteil
unserer Produkte sind Demeter- oder
Bioland-zertifiziert.
Friedrich Mitterhumer: Die Klosterkäserei
Schlierbach hat sich auf die Herstellung
von Weich-, Schnitt- und Frischkäse aus Bio-
Kuh-, Bio-Schafs- und Bio-Ziegenmilch spezialisiert
und ist in Österreich Marktführer im
Segment der Bio-Weichkäse mit Rotkultur.
Erstes Produkt der Käserei nach ihrer Grünten.
Die Nachfrage steigt also nicht nur in
den „Bio-Hochburgen“ Berlin, Hannover
und Bremen, sondern auch im ländlichen
Raum innerhalb unseres Geschäftsgebiets.
So konnten wir im Segment Molkereiprodukte
den Umsatz innerhalb von vier Jahren
nahezu verdoppeln – einhergehend mit dem
Ausbau von Sortimenten. Die Entwicklung
insgesamt wurde durch die steigende Nachfrage
in der Corona-Pandemie noch weiter
beflügelt.
Welche Rolle spielt die Bio-Eigenmarke
EDEKA Bio bei Milchprodukten?
Die stärkste Nachfrage gibt es bei Sahne,
Milchgetränken, Frischmilch, H-Milch und
Quarkspeisen. Die EDEKA-Eigenmarken
spielen dabei eine wichtige Rolle und machen
fast 50 Prozent des Umsatzes aus. Sie befinden
sich in der Regel eher im unteren Preissegment
und sind daher natürlich besonders
beliebt bei den Verbrauchern.
Wird auch vermehrt Bio-Käse an der Bedienungstheke
angeboten?
Auch die Nachfrage nach Bio an der Käse-
Bedientheke ist stark gestiegen, sodass wir
hier einen Zuwachs im zweistelligen Prozentbereich
verzeichnen.
Wie sehen Ihre Pläne für das Geschäft mit
Bio-Molkereiprodukten aus?
Wir wollen Bio noch deutlich mehr bewerben
und unsere Kunden somit im Handzettel und in
den Märkten noch stärker auf die Bio-Artikel in
unseren Warengruppen hinweisen.
34 Milch-Marketing • 0 2/2021
NACHGEFRAGT
ANFRIED MARKS,
VERTRIEBS-
KOORDINATOR BIO
BEI DER EDEKA
MINDEN-HANNOVER
Eigenen Bio-
Abteilungen,
wie im
E-Center im
Weserpark,
zeigen, dass
Bio längst aus
der Nische
entwachsen
ist.