EDITORIAL
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Spannengerechtigkeit
Erzeuger und Handel waren schon immer Gegenpole. Da sie beide selten direkt
miteinander verhandeln, führen Sprach- und Verständnisschwierigkeiten
seit vielen Jahren zu Protesten und Konflikten. Deutschlands Landwirte haben
ihre Ställe derart perfektioniert, sodass der Milchstrom EU-weit auf höchstem
Level fließt. Aber Perfektion hat auch ihren Preis. Investitionen in Ställe
und Hygiene – besser bekannt unter dem Synonym Tierwohl – kosten ebenso
wie neue Technologien und Futtermittel viel Geld. Der Auszahlungspreis
für Milch ab Hof lag 2020 beispielsweise in Nordrhein-Westfalen mit rund 35
Cent genauso hoch – oder besser so niedrig – wie (umgerechnet) 1984. Das
sollte alle Beteiligten stutzig machen. Marktwirtschaftlich gesehen, regelt hier
der Preis seit Jahren das (Über-)Angebot gegenüber der Nachfrage.
Die Proteste der Landwirte sind nachvollziehbar, prallen aber an den wettbewerbsgetriebenen
Vorgaben der Abnehmer aus dem GV-Bereich ebenso wie
aus dem Lebensmittelhandel ab. Klaus Gehrig, Komplementär der Schwarz
Gruppe, plädiert jetzt für eine freiwillige Selbstverpflichtung des Handels bei
Problemen mit der Landwirtschaft. Die Einrichtung einer neutralen Ombudsstelle
soll hier klärend auf Konflikte einwirken.
Gut gemeint, wird aber den Preisknoten kaum lösen. Spannengerechtigkeit
für Erzeuger, Molkereien und Handel können eigentlich nur noch auf politischem
Wege erreicht werden. Mit der UTP-Richtlinie hat die Politik bereits
erste Schritte in die richtige Richtung eingeleitet.
Hans Wortelkamp
Herausgeber (hw@blmedien.de)
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Milch-Marketing • 0 2/2021 3