INDUSTRIE ❙ WEISSE LINIE
BUTTER & MISCHFETTE
Streichmischfette erfreuten sich im ersten
Halbjahr 2020 ebenfalls einer steigenden
Nachfrage. Die Mischungen aus Butter beziehungsweise
Milchfetten und pflanzlichen
Ölen oder Fetten konnten damit die Erfolgsgeschichte
der vergangenen Jahre fortsetzen.
Anders als in der Vergangenheit ging
das Wachstum während der ersten sechs
Monate dieses Jahres nicht mehr auf eine
Ausweitung der Käuferschaft zurück, sondern
nur noch auf eine höhere Einkaufsfrequenz
und eine größere durchschnittliche
Menge je Einkauf.
Die Schnittmenge der Käuferschaften von
Streichmischfetten und Butter ist groß. Auf
Monatsbasis bezog immerhin jeder zweite
Haushalt, der die Melangen aus Milchfett
und Pflanzenöl kaufte, auch Butter. Je größer
der betrachtete Zeitraum desto mehr
reduzierte sich diese Exklusivität weiter. Am
ausgeprägtesten war sie bei jungen Haushalten,
insbesondere bei jungen Alleinlebenden.
In dieser Bevölkerungsgruppe kauften auf
Halbjahresbasis noch vier von zehn Haushalten
ausschließlich Streichmischfette.
Deren Verbraucherpreise nahmen einen
ähnlichen Verlauf wie die von Deutscher
Markenbutter. Lediglich die Preisspitzen
in der zweiten Hälfte der Jahre 2017 und
2018 waren weniger ausgeprägt. Die 250
Gramm Packung kostete im Juli 2020 – dem
AMI-Verbraucherpreisspiegel zufolge – 1,38
Euro und damit in etwa so viel wie ein Ziegel
Deutsche Markenbutter aus konventionell
erzeugter Milch.
Im Sommer 2020 näherten sich die Verbraucherpreise
für Butter dem Vorjahresniveau.
Ende Juni hatten zwar die Molkereiabgabepreise
etwas angezogen, sodass zum
Monatswechsel auch auf Verbraucherebene
der Preis für Deutsche Markenbutter angehoben
wurde. Allerdings wurde dieser
Aufschlag durch die Senkung des ermäßi-
Die Molkereiabgabepreise hatten Ende Juni
2020 angezogen, so dass Anfang Juli kontraktbedingt
auch auf Verbraucherebene der
Preis für Deutsche Markenbutter angehoben
wurde. Allerdings wurde dieser Preisaufschlag
durch die Senkung des ermäßigten Mehrwertsteuersatzes
fast vollständig kompensiert.
gten Mehrwertsteuersatzes fast vollständig
kompensiert. Das 250-Gramm-Päckchen
kostete in den meisten Geschäften des Lebensmitteleinzelhandels
1,40 Euro und somit
nur einen Cent mehr als im Juni. Der
ermittelte Durchschnittspreis lag mit 1,37
Euro pro 250 Gramm jedoch niedriger, was
auf zahlreiche Aktionen sowohl mit Herstellermarken
als auch mit Eigenmarken zurückzuführen
war, in denen das Discountniveau
Woche für Woche teils deutlich unterboten
wurde. n hw
Niedrigere Preise sowie die Verlagerung der Ernährung in die eigenen vier Wände haben zu
höheren Einkaufsmengen an Streichfetten geführt. Profitiert haben sowohl Butter als auch
Streichmischfette. Selbst Margarine konnte in den ersten sechs Monaten des Jahres bei stabilen
Preisen eine höhere Nachfrage verzeichnen.
Milch-Marketing • 10/20 21