INDUSTRIE ❙ WEISSE LINIE
BUTTER & MISCHFETTE
Butter, ob pur oder in Kombination mit
pflanzlichen Ölen, verzeichnet steigende
Einkaufsmengen der privaten Haushalte in
Deutschland. Die Preisentwicklung in den
vergangenen 18 Monaten und schließlich die
Konsequenzen der Corona-Pandemie waren
maßgebliche Treiber dieser Entwicklung.
Butter und Streichmischfette
Das Verhalten der Verbraucher in Deutschland
bezüglich ihres Lebensmitteleinkaufs
ist spätestens seit Ende Februar 2020 durch
die Corona-Pandemie bestimmt. Die Anfangsphase
wurde von Panikkäufen geprägt. Mit
dem zwischenzeitlich weitgehenden Wegfall
des Außer-Haus-Marktes verlagerte sich der
Schwerpunkt des Essens wieder in die eigenen
vier Wände. Das Konsumverhalten wurde in
der Folgezeit von der Notwendigkeit der Eigenversorgung
bestimmt.
Vor allem klassische Koch- und Bratartikel
wurden verstärkt nachgefragt. Unter den Nahrungsfetten
galt dies für Butterschmalz und
Speiseöle, deren Einkaufsmengen zwischen
März und Juni 2020 um 41 Prozent beziehungsweise
27 Prozent über denen des Vorjahres lagen.
sind gefragt
Doch auch Butter verzeichnete in diesem
Zeitraum ein kräftiges Nachfrageplus von rund
13 Prozent. Das Wachstum resultierte daraus,
dass mehr Haushalte die entsprechenden Artikel
kauften und dabei häufiger zwei oder mehr
Ziegel in den Einkaufskorb legten.
Allerdings war diese positive Entwicklung
schon vor dem Beginn der Corona-Krise zu
verzeichnen. Bereits im Januar und Februar
2020 hatten die Privathaushalte mehr Butter
nachgefragt als in den ersten beiden Vorjahresmonaten.
Impulse dürften daher auch
von der aus Verbrauchersicht günstigen
Preisentwicklung ausgegangen sein.
Gemessen an den Veränderungsraten von
Einkaufsmengen und Ausgaben der Verbraucher
Foto: colourbox.de
profitierten frische Lebensmittel aus
ökologischer Erzeugung überproportional
von der coronabedingten Verlagerung des
Verzehrs in den eigenen Haushalt. Die Einkaufsmengen
vieler typischer Bio-Lebensmittel
wie Käse, Milch und Eier nahmen stärker
zu als die ihrer konventionellen Pendants.
Bio-Butter stellte angesichts der Preisentwicklungen
der konventionellen Alternativen
jedoch eine Ausnahme dar. Deutsche Markenbutter
aus Milch, die nicht aus der ökologischen
Landwirtschaft stammte, war im
Mittel der ersten sechs Monate 2020 rund
13 Prozent günstiger als im ersten Halbjahr
des Vorjahres. Der Verbraucherpreis von
Bio-Butter verharrte dagegen auf Vorjahresniveau,
sodass sich der Preisabstand zur konventionellen
Ware auf 74 Prozent erhöhte.
20 Milch-Marketing • 10/20
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