Amsterdam
Kein Käse nur für Touristen
Die Stadtverwaltung von Amsterdams will im Stadtzentrum keine neuen Geschäfte
mehr genehmigen, die sich ausschließlich an Touristen richten, berichtete kürzlich
die Süddeutsche Zeitung. Begründung: Die Innenstadt verarme, wenn es nur noch
Geschäfte mit einseitigem, auf internationale Gäste ausgerichteten Angebot gebe. Im
Blickpunkt stehen dabei vor allem Schnellrestaurants sowie Souvenir- und Themenläden.
Somit hätte auch die Amsterdam Cheese Company wissen müssen, was ihr droht,
als sie am Damrak, unweit des Amsterdamer Hauptbahnhofes, eine Filiale eröffnete.
Großformatige Laibe auf hellen Brettern, Kühe im Schaufenster und dann noch auf den
Geschmack von Ausländern zugeschnittener „Dutch Gold“-Käse. Kein Niederländer –
so wurde gemutmaßt – würde die Läden betreten. Als die Stadt im Dezember 2017 mit
der Schließung drohte, zog Besitzer Quirijn Kolff sofort vor Gericht. Ergebnis: Der Fall
ging für den Filialbetreiber krachend verloren. Die Stadt griff zu Recht ein, urteilten die
Richter. Mit ihrem einseitigen Angebot, der Werbung und Englisch als Geschäftssprache,
richte sich die Cheese Company ganz offensichtlich nur an Touristen.
Aldi Discount
60 neue Bio-Artikel
Bis Ende des Jahres sollen rund 300 Bio-Produkte in diversen Sorten als Test-, Saison-, Aktions-
oder Standardartikel bei Aldi Süd erhältlich sein. Erkennbar am grünen Bio-Smiley.
Bio boomt, auch bei Aldi. Bereits seit über zehn Jahren sind die beiden Discounter Aldi Nord
und Süd im Bio-Geschäft. Das Sortiment ist ständig gewachsen. Besonders im Nachfragefokus
stehen frische Produkte wie Milch, Fleisch, Obst, Gemüse und Eier. Aber die Angebotspalette
ist breiter geworden. So gibt es neben Aufschnitt, Honig oder Müsli inzwischen auch
Chia-Samen oder Wein in Bio-Qualität.
Aktuell wollen beide Discounter stärker auf Bio-Erzeugnisse setzen und nehmen in verschiedenen
Warengruppen über 60 zusätzliche Artikel in diversen Sorten auf, kündigt Rolf Buyle,
Geschäftsführer für den Zentraleinkauf bei Aldi Nord, an. Dass man mit dieser Strategie auf
dem richtigen Weg ist, zeigt auch der wachsende Umsatzanteil: Nach GfK-Daten ist Deutschlands
Discounter Nummer eins auch Marktführer beim Umsatz mit Bio-Produkten. Und: Aldi
legt großen Wert auf eine nachhaltige und vertrauenswürdige Produktion, bekräftigt Phillip
Skorning, stellvertretender Geschäftsführer für Qualitätswesen und Corporate Responsibility
bei Aldi in Mülheim.
Kompakt
Glyphosat
Es geht auch ohne
Die Diskussionen um das Herbizid Glyphosat
hat inzwischen auch die Milchwirtschaft
erreicht. Die Molkerei Gropper
empfiehlt ihren Milchlieferanten, ab 2020
auf Glyphosat gänzlich zu verzichten. In
Österreich hat es bereits konkrete Auswirkungen.
Die im Bundesland Niederösterreich
ansässige Käsemacher GmbH
hat mit ihren rund 50 Lieferanten von
Schafs- und Ziegenmilch aus dem Wald-,
Most- und Mühlviertel vereinbart, dass auf
Wiesen, Weiden und Äckern, die zur Futtergewinnung
genutzt werden, kein Glyphosat
verwendet werden darf.
Tradition kennzeichnet die Käsesorten der
Käsemacher GmbH im naturbelassenen Hochplateau
des Waldviertels. Da achtet man jetzt
besonders auch auf saubere Futtermittel.
Ernährungsreport 2018
Mopros liegen
voll im Trend
Die jährlich veröffentlichte Studie des Bundesministeriums
für Ernährung belegt,
was unterschwellig die meisten bereits
wissen: Molkereiprodukte stehen in jedem
zweiten Haushalt täglich auf dem Speiseplan.
Stärker gefragt sind nur noch Obst
und Gemüse. Fleisch und Fleischerzeugnisse
sind „nur“ bei jedem dritten Haushalt
an der Tagesordnung.
Bemerkenswert ist jedoch, dass inzwischen
neun von zehn der befragten Bundesbürger
mehr Geld für Lebensmittel
aus artgerechter Haltung ausgeben wollen.
Oftmals nur ein Lippenbekenntnis, aber
die Zahl der kritischen Konsumenten ist in
den letzten Jahren deutlich gestiegen.
03/18 milch-marketing.de 7