SMART PACKAGING
Kunststoffschicht an der Oberfläche versehen,
damit der Käse in der Verpackung frisch bleibt
und optimal vor Austrocknung geschützt ist.
Auch die obere Folie der Verpackung wurde
optimiert und kommt nun mit weniger Kunststoff
aus. Insgesamt können dadurch pro Verpackung
neun Gramm Kunststoff eingespart
werden – das entspricht einer Kunststoffreduktion
von 72 Prozent. Beide Folien lassen
sich ganz einfach vom Karton trennen. Diese
Abtrennung ist besonders wichtig, damit die
verwendeten Materialien wertstoffgerecht getrennt
werden können. Die Folien gehen in die
entsprechende Wertstoffsammlung, der Karton
wird als Altpapier wiederverwertet.
PAPIERSTROHHALME
IN DER WEISSEN LINIE
Der Papiertrinkhalm in U-Form von SIG feierte
im Juli Marktpremiere in Österreich,
zusammen mit dem österreichischen Unternehmen
Berglandmilch. Die Papiertrinkhalme
sind aus FSC-zertifizierten Zellstoff
in Weiß, das heißt sie kommen ohne den
Einsatz von Farbstoffen aus. Die Umverpackung
der Trinkhalme wurde außerdem so
gestaltet, dass sie an der Packung haften
bleibt und zusammen mit der Kartonpackung
entsorgt werden kann. „Wir alle müssen
uns auf die EU-Gesetzgebung vorbereiten.
Die U-förmigen Papiertrinkhalme sind
für uns ein weiterer und wichtiger Schritt in
Richtung Nachhaltigkeit und eine umweltfreundlichere
Alternative zu herkömmlichen
Plastiktrinkhalmen. Wir sind stolz, hier ein
Vorreiter in der österreichischen Milch- und
Getränkebranche zu sein und dem starken
Wunsch der Verbraucher nach nachhaltigen
Verpackungen gerecht werden zu können“,
so Josef Braunshofer, Geschäftsführer Berglandmilch,
in einer aktuellen gemeinsamen
Pressemeldung. SIG bietet seit 2019 Papiertrinkhalme
für Kartonpackungen an.
KUNSTSTOFFE UND TROTZDEM
NACHHALTIG?
„Zu Kunststoffen und deren Verwendung
haben die Deutschen ein ambivalentes Verhältnis.
Dies reicht vom unverzichtbaren
Alltagsbegleiter bis hin zum Umweltfeind“,
so eine aktuelle gemeinsame Mitteilung
der Verbände PlasticsEurope Deutschland
Die Trinkpäckchen von Lattella Mini und
Schärdinger Schokomilch tragen zukünftig
einen Papiertrinkhalm.
und Industrievereinigung Kunststoffverpackungen.
„Einerseits schätzen Verbraucher
die besonderen Vorteile von Kunststoffen
und deren Unverzichtbarkeit in vielen Bereichen.
Zudem sehen sie die Fortschritte
etwa beim Recycling oder bei der Kreislaufwirtschaft,
und sie wissen um ihren eigenen
Beitrag dazu, wie zum Beispiel bei der richtigen
Abfalltrennung. Andererseits werden
Kunststoffverpackungen oft mit Umweltverschmutzung
assoziiert. Und auch der Beitrag
von Kunststoffen zur Ressourcen-Schonung
und zum Klimaschutz ist wenig bekannt.“
Das sind Ergebnisse einer repräsentativen
Civey-Umfrage im Auftrag der beiden Branchen
Verbände. Knapp 31 Prozent der Befragten
halten den Einsatz von Kunststoffen
bei Lebensmitteln aber für unverzichtbar:
Hygiene sowie Frische- und Schutzfunktion
sind ihnen bei den Verpackungen besonders
wichtig.
Die kritische Verbraucher-Betrachtung von
Kunststoff ist in der Verpackungsbranche und
Lebensmittelbranche wohl bekannt und keiner
verschließt davor die Augen oder versteckt
sich hinter der Lebensmittelsicherheit. Lebensmittelverschwendung
und Ressourcenschutz
sind große Themen, doch da geht es manchmal
nicht ohne Kunststoff. Hygiene, mechanische
Belastbarkeit, Erhalt von Aromen und
Texturen sowie Vitaminen und Nährstoffen
sind wichtige Faktoren, die Verbundfolien insbesondere
beim Verpacken von verderblichen
Lebensmitteln gewährleisten müssen – gerade
auch im Convenience-Bereich.
Das bayerische Unternehmen Allfo ist Hersteller
von Vakuumbeuteln und ist sich sehr
bewusst, dass „Plastik“ ein sensibles Thema
ist. Dass der C02-Fußabdruck, der bei
der Lebensmittelherstellung entsteht, aber
oftmals höher ist als der beim Herstellungsprozess
von zum Beispiel Vakuumbeuteln,
ist nicht unbedingt bekannt bei den Konsumenten.
So leistet jeder Vakuumbeutel, der
Lebensmittel vor dem Verderben schützt,
einen Beitrag für mehr Nachhaltigkeit.
Umso umweltfreundlicher, wenn sich der
Produktschutz dann auch noch komplett recyceln
lässt wie die jüngste Innovation von
der allfo GmbH. Das Unternehmen bringt
ein Plus an Nachhaltigkeit in den Handel und
revolutioniert damit die Prozesse in der Lebensmittel
und Verpackungsindustrie.
Die Neuheit ist der nachhaltige zu 100 Prozent
recyclingfähige Vakuumbeutel, der zu
über 95 Prozent aus Polypropylen (PP) und
einer dünnen Hochbarriere besteht. Im Gegensatz
zum ursprünglichen Verbund aus
Polyethylen (PE) und Polyamid (PA) kann
PP problemlos wertstofflich recycelt werden.
Aus diesen Recyclaten entstehen wiederum
neue Produkte – ein Kreislauf also.
Allfo ist der erste und einzige Hersteller von
Vakuumbeuteln, der die höchste Recycelbarklasse
AAA des Instituts cyclos-HTP für sein
Produkt attestiert bekam. „Wir haben
den Nagel auf den Kopf getroffen und
bieten eine innovative
und nachhaltige Lösung
zum richtigen Zeitpunkt
Hygiene, mechanische
Belastbarkeit, Erhalt von
Aromen und Texturen
sowie Vitaminen und
Nährstoffen sind wichtige
Eigenschaften, die eine
Verpackung leisten muss.
Milch-Marketing • 0 9/2021 53