SMART PACKAGING
duktschutz bei minimalem Einsatz von Energie
und Material“, erklärt das Unternehmen.
Tetra Pak setzt sich zum ehrgeizigen Ziel
„die ultimative nachhaltige Lebensmittelverpackung
zu entwickeln, die Lebensmittelsicherheit
und -verfügbarkeit mit reduzierten
Auswirkungen auf unseren Planeten kombiniert“,
so Adolfo Orive, Präsident und CEO
von Tetra Pak in einer Ansprache. So ist bereits
heute jede einzelne der Verpackungen
FSC-zertifiziert, Plastiktrinkhalme werden
durch Papiertrinkhalme ersetzt und – besonders
spannend – es werden aus Zuckerrohr
hergestellte Kunststoffschichten und
Verschlusskappen angeboten.
Diese Tetra-Top-Verpackungen fußen auf
über 90 Prozent nachwachsenden pflanzenbasierten
Rohstoffen. Über 60 Prozent der
Ein-Liter-Verpackung bestehen aus Karton,
hergestellt aus Holz und über 30 Prozent
sind bio-basierte Kunststoffe (Top, Beschichtung
und Verschlusskappe) aus Zuckerrohr.
Statt aus Erdöl wird aus Zuckerrohr im
Herstellungsprozess erst Bio-Ethanol und
schließlich Ethylen gewonnen. Das Polyethylen
(PE) ist chemisch gesehen identisch
mit dem aus Rohöl erzeugten PE. Die Eigenschaften
und damit die Möglichkeiten
der Verwendung sind somit identisch. Das
Zuckerrohr wird in Brasilien auf überwiegend
nicht mehr genutztem Weideland angepflanzt,
das heißt der Anbau steht nicht in
Konkurrenz zur Lebensmittelversorgung.
Ebenso innovativ, weil den Nerv der Digitalisierung
treffend, ist Tetra-Pak-Connected-
Package. Bei dieser Verpackung geht es nicht
nur um Produktschutz und Funktionalität,
sondern auch um Konnektivität. „Durch eindeutige
Codes auf jeder Verpackung können
Hersteller ihre Produkte in Datenträger verwandeln.
Verpackungscodes ermöglichen
ihnen, die Verbrauchereinbindung zu verbessern
und gleichzeitig wertvolle Informationen
in einer bidirektionalen Feedbackschleife
zu erfassen“, stellt Tetra Pak diese smarte
Verpackung vor. „Mit dieser Lösung wird die
Verpackung das Tor zu spannenden neuen
digitalen Produkterfahrungen. Die Verbrauchereinbindung
ermöglicht zielgerichtete
und schnell anpassbare Marketingkampagnen
mit Echtzeit-Feedback. Außerdem können
Markeninhaber Produktinformationen
Durch QR-Codes auf den Verpackungen
können die Hersteller in Interaktion mit
dem Verbraucher treten.
bereitstellen, um die Authentizität zu bestätigen
und das Vertrauen der Verbraucher zu
stärken.“ Bereits die ersten Kunden konnten
laut Tetra Pak damit ihre Markenbekanntheit
und den Umsatz steigern.
KARTONVERPACKUNGEN
UND IHRE INNOVATIONEN
Die Molkerei Berchtesgadener Land führte
bereits 2017 die erste pflanzenbasierte Kartonverbundverpackung
für ihre Bergbauern
und Bio-Alpenmilch ein und folgte mit
weiteren Milchprodukten. Die Entsorgung
dieser Verpackungen erfolgt wie gewohnt
über den gelben Sack, die gelbe Tonne oder
den örtlichen Wertstoffhof. Die Verbraucher
werden auf den Verpackungen über die
nachhaltige, pflanzenbasierte Herkunft der
Milchpackungen informiert.
Die Ländle-Milch von Vorarlberg Milch
wird jetzt neu auch in der neuen Tetra-Top-
Verpackung abgefüllt. Der Verpackungsbereich
befindet sich im Umbruch und der
Konsument verlangt nach ökologischen und
umweltgerechten Lösungen. Geschäftsführer
Raimund Wachter sagt: „Die Umstellung
auf eine pflanzenbasierte Verpackung
für die Ländle-Milch war eine wohlüberlegte
Entscheidung in Richtung Nachhaltigkeit.
Pflanzliche Rohstoffe wie Holz oder Zuckerrohr
wachsen ständig nach, nehmen CO2
aus der Luft und reduzieren somit Klimaauswirkungen.
Durch die Verwendung von aus
Zuckerrohr hergestelltem Kunststoff und
einer leichteren Verschlusskappe wird zum
Beispiel der CO2-Fußabdruck der 1-Liter-
Verpackung für Ländle-Milch um über 40
Prozent reduziert.“
Der Umwelt zuliebe stellt auch die regionale,
bäuerliche Genossenschaft Kärntnermilch
ihre Milchverpackungen um. „Der
Umstieg auf Kartonverpackungen von Tetra
Pak, die zu über 90 Prozent auf pflanzlichen
Rohstoffen basieren, ist für uns ein
wichtiger Schritt und zeigt einmal mehr,
wie groß Nachhaltigkeit bei der Kärntnermilch
geschrieben wird“, so Direktor Helmut
Petschar. „Durch die Verwendung von
nachwachsenden Rohstoffen schaffen wir
es, den CO2-Fußabdruck um 40 Prozent zu
reduzieren und jährlich 18 Tonnen Plastik
einzusparen.“ Auch die bisher bekannten,
unterschiedlich gefärbten Drehverschlüsse
werden durch leichtere, pflanzenbasierte,
weiße Verschlusskappen ersetzt. Die pflanzenbasierten
Kartonverpackungen sind damit
deutlich nachhaltiger als Mehrweg-Glasflaschen
für gekühlte Milch, wie die kürzlich
veröffentlichte Lebenszyklusanalyse
des
Instituts für Energie- und Umweltforschung
Heidelberg (ifeu) bestätigt. Die Kärntnermilch
setzt seit Jahren auf Getränkekartons
und wird diese auch zukünftig beibehalten.
Die Erlebnissennerei Zillertal geht nach
eigenen Aussagen seit 1954 einen nachhaltigen
Weg, bleibt aber nicht stehen, sondern
denkt ihre Verpackungen immer wieder
neu: nachhaltige Verpackungen von der
klimaneutralen Milchpackung bis zum FSCzertifizierten
Papieretikett. Das nachhaltige,
recycelte und gewichtsreduzierte Material
aus nachwachsenden Rohstoffen verkleinert
den ökologischen Fußabdruck der Sennerei:
Pro Jahr zehn Tonnen weniger Verpackungsmüll
und 5,5 Tonnen weniger Kunststoff. So
ist zum Beispiel die Ein-Liter-Packung zu 100
Prozent klimaneutral, hat einen Kartonanteil
von 75 bis 80 Prozent, das Holz der Papierfasern
stammt aus nachhaltiger Forstwirtschaft
und die kartonbraune Packung mit
ihren gerade mal 26,94 Gramm reduziert
zudem den CO2-Ausstoß beim Transport.
Langjähriger Verpackungspartner der Molkerei
Schwarzwaldmilch ist Elopak. Mit dem
Launch des Elopak-Pure-Pak-Kartons führt
das Unternehmen 1969 als erste Molkerei
eine Giebeldach-Verpackung für Frischmilch
und weitere Molkereiprodukte auf dem deutschen
Markt ein. Das Molkerei-Sortiment
in Pure-Pak-Kartons wurde kontinuierlich
50 Milch-Marketing • 0 9/2021