INDUSTRIE ❙ WEISSE LINIE
DESSERTS
sprechen die Kunden an. Genauso wie gefüllte Domdeckel, die
trockene Bestandteile wie Müsli, Schokostreusel oder Smarties
enthalten.
BEWUSSTE ERNÄHRUNG UND
DESSERTS – KEIN WIDERSPRUCH
Neben Genuss und Aufmachung spielen auch Gesundheitstrends
bei den Frischedesserts eine immer größere Rolle. Die Desserts
sollen möglichst „natürlich“ sein – wenige und hochwertige Zutaten
enthalten, fast wie hausgemacht, Transparenz, wenig Zucker
und Fett.
Sophie Charton Chemel von Rians sieht, dass sich die Endverbraucher
immer mehr faire und „saubere“ Marken (Clean Label) wünschen, und
sie glaubt daran, dass sich mit der Corona-Pandemie die Verbraucher in
Zukunft einem nachdenklicheren und bewussteren Konsum zuwenden
werden. „Die Verbraucher suchen nach Transparenz, sauberen Zutatenlisten,
kontrollierten Umweltauswirkungen und schauen auf die Berücksichtigung
gesellschaftlicher Fragen. Bisher ist es nur wenigen Herstellern
gelungen, Genuss und natürliche Inhaltsstoffe zu kombinieren. Deshalb
sind wir überzeugt, dass unsere Marke Rians ihren Platz hat, um im Dessertmarkt
in den kommenden Jahren zu wachsen. Daher werden wir im
kommenden Jahr mehr unser soziales Engagement kommunizieren, das
intern bei uns in Frankreich LFE (Laiterie Familiale Engagée, dt: Familien
Milchbetrieb mit sozialem Engagement) genannt wird.“ berichtet Sophie
Charton Chemel.
Bei der Uplegger Food Company wurde ein weiterer Trend erkannt
und umgesetzt. „Neben richtig guter Qualität, macht parallel der
Trend zu vegetarischer und veganer Ernährung vor den Desserts
nicht halt. So wird auch das Angebot an hochwertigen vegetarischen
und veganen Desserts immer breiter und Genuss in Verbindung mit
einer vegetarischen beziehungsweise veganen Ernährungsweise muss
kein Widerspruch mehr sein“, erklärt Ulrich Strünck und verweist
auf die schon länger im Markt erhältlichen drei veganen „Free From-
Sorten“ Gü Schokolade Vanille Cheesecake, Gü Zitronen Cheesecake
und Gü Erdbeer & Rhabarber Cheesecake.
Mit dem zunehmendem Bedarf nach „Clean Food“ verliert das Segment
Fertigdesserts etwas Wachstum an Naturjoghurt und Naturquark,
der pur oder individuell mit frischen Zutaten angerichtet werden
kann. Dennoch bleiben auch Fertigdessert aus dem Kühlregal
starke Wachstumstreiber, denn die Branche stellt sich auf die individuellen
Verbraucherwünsche ein und so stehen extra viel Frucht,
Cremigkeit, Außergewöhnlichkeit und Proteingehalt hoch im Kurs.
„Das Kaufverhalten ändert sich. Der Konsument sucht immer mehr Produkte
mit weniger Zucker als auch Produkte mit Protein und maximalem
Gönn-Dir-Faktor sowie mit Zusatznutzen wie laktose- und glutenfrei, fettarm.“
bestätigt Susanne Bagaméry, Produktmanagement-Leiterin bei Ehrmann.
„Der Trend zu bewusster Ernährung ist weiterhin ungebrochen.
Proteinreiche Lebensmittel erfüllen genau diesen Trend und sprechen
sowohl die ernährungsbewusste als auch die sportaffine Zielgruppe an.
Unsere Protein Produkte bringen nicht nur Funktionalität, sondern auch
„Rians-Kunden schätzen gutes Essen,
kochen selber und empfangen
gerne Gäste. Es sind meist Stadtbewohner,
die über ein höheres Einkommen
verfügen und den Wert
frischer Lebensmittel zu schätzen
wissen. Wir konzentrieren uns
auch auf einen Teil der ‚Millennials’,
also diejenigen, die sich gerne
natürlich und verantwortungsbewusst
ernähren. Sie sind zwischen
25-35 Jahre alt, stammen aus
städtischen oder ländlichen Gemeinden
und gehören ebenfalls zu
einer durchschnittlichen höheren
Einkommensgruppe. Sie sind die
zukünftige Generation und fühlen
sich von unserer Marke angezogen,
die aussagekräftig und engagiert
ist.“ Sophie Charton Chemel,
Verkaufsleiterin für Deutschland
bei Rians.
„Beim Thema Desserts
gilt oft die Devise: Genuss
in Maßen, dafür muss die
Qualität dann aber auch
richtig gut sein.“ Ulrich
Strünck, zuständig für
das Supplier Management
bei der Uplegger Food
Company
20 Milch-Marketing • 12/20