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Joghurt, Frucht, etwas Süße – und sonst nichts. Das ist das Versprechen
vieler Hersteller, die aktuell auf den Natürlichkeits-Trend
im Kühlregal setzen. Seit die Gläserne Molkerei im Frühjahr 2018
ihre aus nur drei Zutaten bestehende „Joghurt pur“-Range auf den
Markt gebracht hat, ist das Angebot an „natürlichen“ Fruchtjoghurts
deutlich gewachsen. Die im vergangenen Jahr lancierten Linien der
Molkereien Müller, Zott und Söbbeke sind nur einige Beispiele dafür.
Unter „Natürlichkeit“ versteht dabei jeder Hersteller etwas anderes.
So verzichtet Müller bei seiner Nature-Range zwar auf Aromen, Konservierungs
und Verdickungsmittel, erntet aber Kritik für den weiterhin
hohen Zuckergehalt der Produkte. Der Wettbewerber Zott
dagegen produziert seine „Mein Zott“-Joghurts ganz ohne zugesetzte
Süße und Konservierungsstoffe – greift aber auf Aromen zurück.
Auch im Bio-Bereich lohnt es, genauer hinzuschauen. Zwar werben
sowohl Söbbeke als auch die Gläserne Molkerei mit nur drei Komponenten,
strenggenommen enthält Söbbekes Pur Bio-Range aber
zusätzlich zu Joghurt, Frucht und Süßungsmittel auch Zitronensaft.
Diesen setzt die Lebensmittelindustrie gerne als Säuerungs- und Antioxidationsmittel
ein.
WOHER KOMMT DER TREND?
Seinen Ursprung hat der Natürlichkeits-Trend in dem steigenden Interesse
der Verbraucher an gesunder Ernährung und damit auch unverarbeiteten,
qualitativ hochwertigen Lebensmitteln. Der andauernde
Bio-Boom (siehe Milch-Marketing 02/2021), die seit Jahren wachsende
Beliebtheit von Naturjoghurts und die sinkenden Verkaufszahlen
von Fruchtjoghurts bestätigen dies (siehe Milch-Marketing 11/2020).
Gleichzeitig fordert die Nationale Reduktions- und Innovationsstrategie
für weniger Zucker, Fette und Salz in Fertigprodukten des Bundesministeriums
für Ernährung und Landwirtschaft die Hersteller seit
2018 auf, den Zuckergehalt ihrer Produkte zu senken. Das Ergebnis
sind etliche Markteinführungen mit einem reduzierten Zuckergehalt
oder alternativen Süßungsmitteln. Beispiele dafür sind Danones Actimel
mit Honig statt Zucker oder Ehrmanns Almighurt mit 30 Prozent
weniger Zucker.
Konkrete Zahlen zu dem „Natürlichkeits-Trend“ liegen noch nicht
vor. Mindestens die Gläserne Molkerei scheint jedoch sehr zufrieden
mit ihrer Range. „Die Kunden lieben den Joghurt. Wir haben viele positive
Rückmeldungen bekommen, weil wir nur die nötigsten Inhaltsstoffe
verwenden“, sagt Marketingleiterin Bettina Voß. Mittlerweile
setzt das Unternehmen deshalb bei all seinen Fruchtjoghurts auf das
Drei-Zutaten-Prinzip. Wahr ist aber auch, dass nicht alle Wettbewerber
so erfolgreich sind. Arla Deutschland hat seine Bemühungen in
dem Segment zum Beispiel mittlerweile zu großen Teilen eingestellt.
Mit der Bio-Range „Nur“ hatte das Unternehmen bereits im Herbst
2018 Joghurts aus nur zwei Zutaten – Joghurt und Frucht – herausgebracht.
Heute sind die Produkte, die es in verschiedenen Sorten
und Bechergrößen zu kaufen gab, aus den Regalen verschwunden.
Nur noch die relativ neue Naturjoghurt-Linie „…und ein Hauch“ ist
zu finden. Auf eine Anfrage von Milch-Marketing zu den Gründen
dafür hat das Unternehmen bisher nicht reagiert. n hs
Milch-Marketing • 0 6/2021 15