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Mafowerk-Untersuchung zu Verbrauchereinstellungen
zu pflanzlichen Milchalternativen
Milchprodukte-Alternativen auf pflanzlicher Basis haben Hochkonjunktur.
Fast täglich werden neue „Milch“-Drinks, „Joghurts“,
Frucht-„Quarks“, „Käse“ und milchfreies Eis auf den
Markt gebracht, die auf Basis von Soja, Mandeln, Hafer und anderen
pflanzlichen Produkten hergestellt werden. Es zeichnet sich
ab, dass diese Entwicklung nicht nur ein Strohfeuer im Lebensmittelmarkt,
sondern ein Indiz für eine sich tatsächlich verändernde
Ernährungs- und Einkaufskultur ist.
Das hat auch die Molkereiwirtschaft erkannt, die das Segment
„Pflanzliche Milchalternativen“ längst nicht mehr als lästige Konkurrenz
(„Milchimitate“) herabwürdigt, sondern die Chancen erkannt
hat, die sich mit dieser innovativen Kategorie bietet. Mit eigenen innovativen
Kreationen, die allerdings verständlicherweise nicht immer
unter der traditionellen Mopromarke angeboten werden.
Vor diesem Hintergrund hat das Marktforschungsunternehmen Mafowerk
in Fürth im Rahmen der bevölkerungsrepräsentativen Zielgruppen
Online-Studie „Trend Evaluation Consumer Insights Pflanzliche
Milchprodukte“ sowohl Verwender als auch Nichtverwender
solcher pflanzlichen Milchprodukte zu ihren Einstellungen und Einkaufsgewohnheiten
befragt.
Die Ergebnisse zeigen unter anderem, so die Autoren, „milchrechtlich“
etwas freihändig formuliert: Pflanzliche Milchprodukte erfreuen
sich wachsender Beliebtheit bei den Konsumenten: Bereits 82 Prozent
Wie oft haben Sie schon Milchprodukte
aus pflanzlichen Rohstoffen bzw. pflanzlicher Milch
(z. B. Joghurt, Quark, Käse, usw.) gekauft?
Quelle: mafowerk
54,4 %
Bereits mehrmals,
aber nicht
regelmäßig
36,2 %
Regelmäßig
9,4 %
Einmal
der befragten Verwender von pflanzlicher Milch haben auch andere
Produkte aus pflanzlicher Milch wie Joghurt, Quark, Käse oder
Eis gekauft.
Milchprodukte auf pflanzlicher Basis sind eine deutlich steigende Warengruppe
– so Mafowerk – die auch in Zukunft mit Zuwächsen rechnen
kann: 47 Prozent der Verwender verwenden inzwischen mehr
Milchprodukte aus pflanzlichen Rohstoffen als in den Vorjahren und
36 Prozent aller Käufer von Milchprodukten aus pflanzlichen Rohstoffen
kaufen diese bereits regelmäßig.
GESUNDHEIT UND TIERWOHL
Ein weiteres Ergebnis der vorliegenden Untersuchung ist aber auch,
dass pflanzliche Milchprodukte noch weit davon entfernt sind, klassische
Molkereiprodukte zu ersetzen: Selbst die derzeitigen Verwender
von pflanzlichen Milchprodukten verwenden zu 92 Prozent
zusätzlich noch klassische Milchprodukte, lediglich acht Prozent verwenden
gar keine klassischen („normalen“) Milchprodukte mehr.
Zum Vergleich: Bei Pflanzenmilch ist diese Verteilung: 85 Prozent zu
15 Prozent.
Die Ergebnisse belegen laut Mafowerk, dass Gesundheit und Tierwohl
die häufigsten Begriffe sind, die spontan mit Milchprodukten
aus pflanzlichen Rohstoffen in Verbindung gebracht werden.
Pflanzliche Milchprodukte würden damit die zur Zeit aktuellsten
Verbraucherthemen wie gesunde Ernährung, Nachhaltigkeit und
Umweltschutz besetzen und hätten das Potenzial, sich von dem
insgesamt rund 19 Mrd. Euro Umsatz starken Markt der herkömmlichen
Molkereiprodukte – auch langfristig – einen guten
Anteil zu sichern. n fw
Wie glaubwürdig ist es für Sie, wenn Marken,
die aktuell klassische Milchprodukte anbieten, auch
Alternativen auf pflanzlicher Basis anbieten?
Quelle: mafowerk
87,9 %
Ja, diese Angebote
sind für mich glaubwürdig,
es kann beides
angeboten werden
12,1 %
Nein, diese Angebote sind für mich nicht
glaubwürdig, Hersteller bzw. Marken
sollten nicht beides gleichzeitig anbieten
08/20 milch-marketing.de 41