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KOMPAKT
Zillertaler Almmilch
Ohne Plastik-
Drehverschluss
Für die Heumilchkühe im Zillertal hat die Almsaison
längst begonnen. Insgesamt 217 verschiedene
Almen liefern noch bis September
den Rohstoff für die Almmilch der Erlebnissennerei
Zillertal. Die Kühlung der Milch erfolgt
bis zum Abholen noch traditionell per Wasserkühlung.
Da viele Almen auf über 2.000
Metern Seehöhe liegen, ist das schon eine
besondere logistische Leistung. Doch nicht nur
in der Logistik spielt der Umweltgedanke eine
große Rolle, auch die Verpackung der „Qualität
Tirol“ Almmilch wurde umweltfreundlicher
gemacht. „Unsere Almmilch wird nicht nur zu
100 Prozent klimaneutral verpackt, wir gehen
sogar noch einen Schritt weiter und verzichten
als erste Herstellermarke
Österreichs auf den Plastik
Drehverschluss. Das
ergibt zusätzlich rund 45
Prozent weniger Kunststoff“,
versichert Heinrich
Kröll, Geschäftsführer der
Erlebnissennerei.
Als erste Molkerei
Österreichs verzichtet
die Sennerei Zillertal auf
den Plastikverschluss für
ihre Milchverpackungen.
Foto: AMTriol
AMI
Käsepreise ziehen wieder an
Der Markt für Schnittkäse ist wieder von festeren Tendenzen gekennzeichnet, beobachtet die
AMI in Bonn. Auschlaggebend hierfür ist eine belebte Nachfrage, die auf ein reduziertes Angebot
trifft. Als Reaktion auf die im Zuge der Corona-Pandemie weggebrochenen Absatzmengen,
die im April und Mai einen Angebotsüberhang und starke Preisrückgänge ausgelöst hatten,
drosselten die Hersteller die Produktion. Die Lockerung der Einschränkungen zur Corona-Eindämmung
setzte jedoch durch den anlaufenden Geschäftsbetrieb in Hotels, Restaurants und im
Catering zusätzlichen Bedarf frei. Vor dem Hintergrund der saisonal abnehmenden Milchmengen
konnte die Produktion nicht entsprechend hochgefahren werden, wodurch die Nachfrage
umfangreicher ausfiel als das Angebot. Die Folge waren steigende Preise für Schnittkäse.
Hochwald
MARKEN AUF ERFOLGSKURS
Mit einem Umsatz von 1,53 Milliarden Euro hat die Genossenschaftsmolkerei Hochwald das Geschäftsjahr
2019 abgeschlossen, das gab die Hochwald-Geschäftsführung um CEO Detlef Latka auf
ihrer Jahrespressekonferenz in Mechernich bekannt. Investiert wurden insgesamt 100,2 Millionen
Euro. Und das nicht nur in den Neubau, sondern auch in die Erhöhung der Kapazitäten an den
Standorten Thalfang und Hünfeld. Mit 34,2 Cent pro Liter konnte den Milchlieferanten außerdem
ein überdurchschnittlicher Milchpreis ausgezahlt werden.
Auch die Hochwald-Marken Elinas und Lünebest haben sich positiv entwickelt. Bärenmarke
bleibt mit einem Umsatz von 190 Millionen Euro Marktführer im Segment Frischmilch. Das
Sortiment wird „behutsam weiterentwickelt“. Neuheiten von Bärenmarke sind frühestens
für Ende 2020 geplant, Lünebest wird schon im Herbst neue Produkte launchen. Ursprünglich
für das Frühjahr geplante Markteinführungen mussten aufgrund der Corona-Pandemie
verschoben werden. Insgesamt zeigt sich Hochwald CEO Detlef Latka hinsichtlich der Krise
wenig beunruhigt: „Die Ausgewogenheit in der Vermarktungsstruktur sowie unser breites
Sortiment an Molkereiprodukten führen dazu, dass die Hochwald-Gruppe sich nach heutigem
Das Führungs
Trio
Hochwalds
(v.l.): CSO
Thilo R.
Pomykala,
CEO Detlef
Latka
und COO
Thorsten
Oberschmidt.
Kenntnisstand trotz der Krise annähernd stabil entwickeln wird.“
Landkäserei Holtsee
Mehr Klasse statt Masse
Das Konsortium, das im April die Landkäserei
Holtsee übernommen hatte, besteht aktuell
aus Tim Rode und Steffen Rode (Lactoprot),
den dänischen Gebrüdern Olesen und Sönke
Voss. Steffen Rode verfügt über die Mehrheit
der Anteile. Voss, der zuvor leitende Stellungen
u. a. bei der Molkerei Ammerland und dem
DMK inne hatte, ist Geschäftsführer der Käserei,
die zurzeit über eine Kapazität von 9.000
t Schnittkäse verfügt und einen Umsatz von 45
Mio. Euro erwirtschaftet. In Zukunft soll der
Anteil an Spezialitäten, insbesondere naturgereifte
Käse, ausgeweitet werden. Der bisherige
Geschäftsführer Andreas Pöppel will dem Unternehmen
freiberuflich verbunden bleiben.
12 08/20 m ilch-marketing.de