INDUSTRIE ❙ WEISSE & GELBE LINIE
HANDELSMARKEN
Auf dem Weg zur heutigen Angebotsfülle
und -qualität hat der Handel seine
Eigenmarken seit den 1980er Jahren professionalisiert.
Auch die Lebensmittelindustrie
hat sich diesen Herausforderungen gestellt
und ihre individuellen Geschäftsmodelle entwickelt.
Wie die Studie „Geschäftsmodell
Handelsmarke“ von Munich Strategy 2018
gezeigt hat, lassen sich mit dem richtigen
Geschäftsmodell für Private Labels nicht nur
hohe Wachstumsraten erzielen, sondern
auch Renditen über dem Branchendurchschnitt.
Mehr denn je stellt das Geschäft mit
Handelsmarken daher heute eine ernsthafte
Alternative oder Ergänzung für Markenhersteller
der Food-Industrie dar. Die B2CFrontlinie
im Regal wird im Idealfall gegen
eine B2B-Partnerschaft eingetauscht.
Aufgrund der Professionalisierung des Handels
und unterstützt von kompetenten Lieferanten
finden sich die Marken von Industrie
und Handel heute zunehmend auf demselben
Spielfeld wieder. Waren noch vor
ein paar Jahren die Preiseinstiegslagen das
Revier der Handelsmarken und das obere
Ende der Preis- und Qualitätsskala die exklusive
Domäne der Markenartikler, sind die
Fronten längst aufgeweicht. Vertrauen und
Sicherheit, gespeist durch eine hochwertige
und konstante Produktqualität und immer
wieder neu belebt durch Weiterentwicklungen
und Innovationen – das bieten dem
Verbraucher nicht nur die vertrauten Marken
der Industrie, sondern längst auch viele
Leistungsmarken des Handels. Die Markenartikler
sind gut beraten, Handelsmarken als
Wettbewerb auf Augenhöhe wahrzunehmen.
HERSTELLERMARKEN
PUNKTEN MIT HOHEN
DISTRIBUTIONSWERTEN
Deshalb ist es umso wichtiger für Nahrungsmittelhersteller,
die Profilierungsfelder ihrer
eigenen Marken konsequent zu bespielen.
Das wichtigste Definitionskriterium für Markenartikel
ist neben der Qualitätskonstanz
die Ubiquität: Volldistribution ist Pflicht und
macht den entscheidenden Unterschied zu
den Marken des einzelnen Händlers. Selbst
eine Edeka kommt im Vollsortiment nicht
über einen Marktanteil von 15 Prozent in
Wettbewerb
auf Augenhöhe
Mit einem stimmigen Geschäftsmodell für Handelsmarken lassen sich
nicht nur hohe Wachstumsraten, sondern auch Renditen über dem
Branchendurchschnitt erzielen. Ein Beitrag von Dr. Werner Motyka,
Leiter des Geschäftsbereichs Nahrung und Partner bei Munich Strategy.
„DIE B2C-FRONTLINIE
IM REGAL WIRD IM
IDEALFALL GEGEN EINE
B2B-PARTNERSCHAFT
EINGETAUSCHT.“
Dr. Werner Motyka
18 11/19 m ilch-marketing.de