INDUSTRIE ❙ WEISSE LINIE
JOGHURT
Naturjoghurt, Natürlichkeit, Ethno. Das sind die Joghurt-Trends,
die vor ziemlich genau zwei Jahren an dieser Stelle in Milch-
Marketing prognostiziert wurden. Damals zeichnete sich im Joghurt-
Segment ein verändertes Kaufverhalten ab: Der Absatz von Fruchtjoghurts
war relativ stark gesunken, gleichzeitig wurden Naturjoghurts
und griechisch positionierte Varianten immer beliebter. Ein Blick auf
aktuelle Zahlen des Düsseldorfer Marktforschungsunternehmens IRI
bestätigt diese Entwicklung. Umsatz und Absatz von Fruchtjoghurt
sind demnach um 1,2 beziehungsweise 3,1 Prozent gesunken, während
die Zahlen in der Sparte Naturjoghurt um 5,9 beziehungsweise
2,0 Prozent gestiegen sind. Beim griechisch positionierten Joghurt
ist ein zweistelliges Umsatzplus von 13,2 Prozent zu verbuchen, die
Absatzsteigerung liegt bei 15,9 Prozent. Weil Trends Konsumenten
ansprechen und Umsatz versprechen, haben viele Hersteller ihre
Joghurt-Sortimente entsprechend angepasst oder erweitert. Milch-
Marketing gibt einen Überblick über die jüngsten Entwicklungen.
NATURJOGHURT NEU VERPACKT
Wie erfindet man ein Basisprodukt wie Naturjoghurt neu? Indem
man neue Portionsgrößen anbietet oder das Verpackungsdesign
überarbeitet. Im vergangen halben Jahr haben auffällig viele Hersteller
genau das getan. Friesland Campina zum Beispiel hat seinen Landliebe
„Joghurt mild“ seit Sommer auch im 200-Gramm-Portionsbecher
im Angebot; bisher waren nur 500-Gramm-Becher zu haben.
Außerdem neu: Es gibt Landliebe Naturjoghurt mit 3,8 Prozent Fett
ab sofort nicht mehr nur im Mehrwegglas, sondern auch im Becher.
Die Portionsgrößen ihrer Naturjoghurts haben auch die Molkerei
Weihenstephan und Bärenmarke angepasst. Um die Aufmerksamkeit
auf das Natur-Sortiment zu lenken, hat Ehrmann sich gleich ein ganz
neues Design einfallen lassen. Seit August ist das 500-Gramm-Glas
mit grünem Deckel und Banderole erhältlich. Für Aufmerksamkeit
sorgt zudem der aufgedruckte, mit Blumen geschmückte Kuhkopf.
„Die Neupositionierung trifft den aktuellen Zeitgeist und erreicht mit
leichter und charmanter Retro-Optik Jung und Alt“, heißt es in der
zugehörigen Ehrmann-Pressemitteilung. >>
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Milch-Marketing • 11/20 19
DE-ÖKO-005
Noch ein Trend
„Die Nachfrage nach Milchprodukten im Mehrwegglas steigt
stark“, so Andreas Schneider, Geschäftsführer der Schwarzwaldmilch,
„das gilt auch für Joghurt und insbesondere im Bio-Bereich“.
Der Grund: Die Verbraucher setzen sich heute mehr denn je mit
dem Thema Nachhaltigkeit auseinander. Das kommt der Schwarzwaldmilch
nur entgegen, die ihr Glas-Sortiment alleine in diesem
Jahr um bisher fünf Produkte erweitert hat. Der Hersteller setzt
besonders in Süddeutschland auf diese Verpackung, ist in Baden-
Württemberg eigenen Angaben zufolge Marktführer im Bereich
Milchfrischprodukte im Mehrwegglas. „Umwelt und Ressourcen
sind zentrale Themen der Verantwortungsstrategie der Schwarzwaldmilch“,
erklärt Andreas Schneider, „Mehrwegglas spielt dabei
eine wichtige Rolle, besonders in einem bestimmten Radius.“