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KOMPAKT
Universität Hohenheim
ERNÄHRUNGSTRENDS MIT RISIKEN
Nur etwa fünf Prozent
der Bevölkerung
in Deutschland haben
eine nachgewiesene
Allergie gegen bestimmte
Nahrungsmittel
oder -Inhaltsstoffe,
wie zum Beispiel Glutenunverträglichkeit.
Eine sinnvolle Diät
setzt eine sorgfältige
Diagnose voraus,
mahnen Ernährungswissenschaftler.
Foto:
colourbox.de
Für Menschen mit Unverträglichkeiten und Allergien gegen Nahrungsmittel sind sie ein Segen, doch für alle
anderen nur selten die bessere Wahl: „Frei von“-Lebensmittel, etwa ohne Gluten oder ohne Laktose, liegen
derzeit voll im Trend. Das birgt Gefahren. Denn wer Lebensmittel mit wertvollen Nährstoffen ohne medizinischen
Grund einfach weglasse, verzichte auch auf deren gesundheitlichen Nutzen, warnen die Mitglieder
der Ernährungsfachgesellschaft Society of Nutrition and Food Science mit Sitz an der Universität Hohenheim
in Stuttgart.
„Frei von“-Lebensmittel gelten bei vielen Verbrauchern heute als besonders gesund. Doch der Schein trügt:
„Die Supermarkt-Regale sind zwar mittlerweile voll mit teuren Spezial-Lebensmitteln, doch Nahrungsmittelunverträglichkeiten
haben in den letzten Jahren nicht zugenommen“, stellt Prof. Dr. Jan Frank fest. Er
ist Ernährungswissenschaftler an der Universität Hohenheim und Vorsitzender der SNFS. Und auch Dr.
Claudia Laupert-Deick, die in Bonn die Praxis für Ernährungstherapie und Beratung leitet, bekräftigt, dass für
Menschen ohne nachgewiesene Allergie oder Intoleranz „Frei von“-Produkte in den meisten Fällen keinen
Mehrwert hätten. Doch „Lebensmittel wie Vollkorn- und Milchprodukte haben einen hohen gesundheitlichen
Nutzen und werden nur von wenigen Deutschen nicht gut vertragen“, hebt die Wissenschaftlerin hervor.
Aldi Süd
Käse mit Tierschutzlabel
Premiere in Deutschland:
Aldi Süd listet drei Käse mit
dem Tierschutzlabel ein. Unter
der Tierwohl-Eigenmarke
„Fair & Gut“ entsprechen
die drei Sorten der Einstiegsstufe
„Für Mehr Tierschutz“
des Deutschen Tierschutzbundes.
Der Landkäse ist
bereits seit November in allen
Aldi Süd-Filialen für 1,59
Euro erhältlich.
Mit der Einführung des
„Fair & Gut“-Landkäses
reagiert Aldi Süd auf die
erhöhte Nachfrage nach
Produkten mit mehr Transparenz
und Tierwohl.
Vor dem Hintergrund des
gesellschaftlichen Wandels
richtet die Landesvereinigung
der Milchwirtschaft
Niedersachsen
ihre Öffentlichkeitsarbeit
neu aus. „Milch hat viele
Gesichter“ heißt ihr neues
Erscheinungsbild. Es zeigt:
Das Milchland Niedersachsen
ist schwarz-bunt. Das
spiegelt sich auch auf der
neuen Internetseite www.
milchland.de wider.
Mit der Eigenmarke „Fair
& Gut“ setzt sich Aldi Süd
konsequent für mehr Tierschutz
ein und vereint verschiedene
Tierwohl-Label
und deren Standards unter
einem Dach. Bereits in diesem
Jahr waren das Weidemilch
sowie Landmilch.
Die Anforderungen für Produkte
mit der Einstiegsstufe
des Deutschen Tierschutzbundes
liegen deutlich über
den gesetzlichen Vorschriften.
Für die Haltung von
Milchkühen bedeutet das u.
a. mehr Platz für die Tiere,
das Verbot von Anbindehaltung
und Fütterung ohne
Gentechnik.
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