INDUSTRIE ❙ GELBE LINIE
KÄSE KOBER
und Verbindungen, die uns weiter in unserer
Position festigen. Wir könnten uns auch
durchaus eine Gemeinschaft vorstellen, die
bäuerlich geprägt ist.
Wer ist eigentlich Käse Kober?
Käse Kober, das sind in erster Linie Markus
Kober als Namensgeber, Hanjo Schlüter und
ich. Ein Team von acht festen und weiteren
freien Mitarbeitern, die sich in Itzehoe – das
liegt in etwa zwischen Hamburg und Sylt –
jeden Tag in der Affinage um die Pflege unserer
Käse kümmern. Das sind im Grunde
„wir“.
Was zeichnet Ihre Käse aus?
Es sind die besondere Reifung, die Konsequenz
in der Beschaffung, die Nachhaltigkeit
in der Entstehung und die Leidenschaft zum
Produkt an sich. Wir sind Käsereifer, also Affineure.
Der Affineur ist das Bindeglied zwischen
dem Bauern, dem Käser und letztlich
der Reifung. Entscheiden wir uns zu einer
Zusammenarbeit, so geht der Entscheidung
meist eine Entwicklung von anderthalb Jahren
voraus. Wir schauen uns die Haltung der
Tiere an, die Futtergewinnung, die Art der
Milchgewinnung und wie gekäst wird. Kann
der Hof nicht selber käsen, so vermitteln wir
mobile Käsereien, die diesen Part übernehmen.
In beiden Fällen übernehmen wir direkt oder
nach sehr kurzer Zeit die Laibe in unsere
Reifekammern. Die Bandbreite des Portfolios
reicht von kurzgereiften Weichkäsen bis
hin zu langgereiften Hartkäsen. Das passiert
alles in Handarbeit.
Wie hat sich das Unternehmen in den
letzten Jahren entwickelt?
Wir haben in den letzten 20 Jahren in einer
alten Meierei in Besdorf, im schönen Schleswig
Holstein, gearbeitet. In einer ländlichen
Idylle mit großen Feldern, satten Wiesen
und Weiden, Kühen und Hühnern. Zu der
Zeit haben wir hauptsächlich Käse für die
gehobene und Sterne-Gastronomie affiniert.
Mit sehr großem Erfolg.
Wir alle haben uns die Frage gestellt, ob das,
was wir machen, wirklich das ist, was wir uns
wirklich vorstellen. Ob das gut ist. Diese Frage
haben wir auch unseren Kunden gestellt
mit einem überwältigend positiven Feedback.
So haben wir uns dazu entschlossen,
unser Unternehmen zu öffnen und unsere
Wettbewerbsvorteile verspricht Kober dem Einzelhandel mit seinen „gehobenen Sortimenten“,
die zum Teil affiniert sind und dabei durchaus auch regional geprägt sein können.
www.kaesefeinschmecker.de ist die Startseite
im Internet von Käse Kober. Hier sind
die Bestseller ebenso wie die affinierten Raritäten
in Wort und Bild zu finden.
Fähigkeiten weiterzuentwickeln. Den Handel
und weitere Vertriebswege aufzubauen.
Nun haben wir unseren Sitz in Itzehoe in
einer denkmalgeschützen Kaserne aus der
Kaiserzeit. Mit nunmehr 140 unterschiedlichen
Käsen haben wir ein Vollsortiment
entwickelt, das in Deutschland in dieser Art
sicherlich einmalig ist.
Welche Ziele haben Sie sich für die nächsten
Jahre gesetzt?
Wir wollen uns weiterhin im Bereich der
Gastronomie entwickeln, um auch das Handelsgeschäft
auszubauen. Für uns hängt das
unmittelbar zusammen. Denn die Gäste der
Gastronomen sind die Kunden im Handel.
Wir werden täglich gefragt, wo es denn die
Käse zu kaufen gibt, die man gestern Abend
im Restaurant gegessen hat.
Außerdem haben wir Sortimente entwickelt,
die es dem Handel ermöglichen, unsere
Sortimente in drei Stufen an der Theke
zu führen. Und zwar als Marke. Die Kunden
fragen eher nach Kober-Käse und nicht nach
einem Gouda. Wir wollen dem Handel helfen,
sich mit einem gehobenen Sortiment,
das durchaus regional geprägt ist, im Wettbewerb
abzuheben. Um zukünftig die Anfragen
vertrieblich optimal steuern zu können,
führen wir mit unterschiedlichen Dienstleistern
Gespräche. n
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