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KOMPAKT
Bezeichnungsschutz
Die Branche blickt in diesen
Wochen verstärkt nach
Brüssel. Im Rahmen der
Neuverhandlungen der
Gemeinsamen Agrarpolitik
der EU für den Zeitraum
nach 2020 ist unter anderem
eine Änderung der
EU-Verordnungen über eine
gemeinsame Marktorganisation
für landwirtschaftliche
Erzeugnisse geplant. Dazu
gehört die weitere Einschränkung
der Bezeichnung
von Veggie-Produkten.
U. a. soll auch der Bezeichnungsschutz
für Milcherzeugnisse
dahingehend
ausgeweitet werden, dass
Bezugnahmen auf Milcherzeugnisse
wie Milchart,
Typ, Ersatz und Ähnliches
verboten werden könnten.
Das EU-Parlament wird
demnächst auch über diese
Vorschläge abstimmen.
Snackst Du noch?
Ein Leben ohne Snacks? Möglich
– aber für gut die Hälfte
aller Befragten keine Option.
49 Prozent sagen, dass sie
sich ein Leben ohne Stärkung
zwischendurch nicht vorstellen
können. Für sechs von
zehn Befragten stellt Snacking
eine willkommene Unterbrechung
ihres Alltags dar. Für
„State of Snacking”, die erste
umfassende Konsumentenstudie
zu diesem Thema, hat
das Marktforschungsinstitut
The Harris Poll im Auftrag
von Mondelez International
das Snacking-Verhalten in 12
Ländern in Europa, Nordamerika,
Lateinamerika und Asien
untersucht. Mehr Informationen
zur Studie unter www.
stateofsnacking.com.
Steht die Landwirtschaft vor einem Durchbruch bei der Vermeidung von Methanemissionen? Medienberichten
zufolge ist es Forschern der Universität Aarhus im Laborversuch gelungen, die Freisetzung von
Methan im Verdauungsprozess von Rindern zu unterbinden, meldet die Landesvereinigung der Milchwirtschaft
in Niedersachsen. Ein noch geheimer Stoff soll die Methanfreisetzung verhindern.
Wissenschaftler aus Australien – so heißt es weiter – hätten zudem den Ausstoß des Treibhausgases
bereits mit Hilfe eines Zusatzstoffes um bis zu 97 Prozent reduziert. Dieser Stoff sei allerdings in der
Nahrungskette nicht erwünscht, so dass dessen Verwendung in der Praxis nicht in Frage komme, heißt es
in den dänischen Medien.
Hans-Wilhelm Beckmann, Geschäftsführung
Dr. Oetker Deutschland, sprach darüber,
wie eine Traditionsmarke wie Dr. Oetker authentisch
und zukunftsfähig bleibt. Foto: Dr.
August Oetker Nahrungsmittel KG
Dr. Oetker
Treffen der Fachpresse
Auf Dr. Oetkers „Bielefelder Treff“ am 14.
November stand in diesem Jahr das Thema
„Marke (er)leben“ im Vordergrund. Dem
Fachpublikum wurde ein abwechslungsreiches
Programm aus Vorträgen, einem
Blick hinter die Kulissen und Workshops
in unter anderem Produktentwicklung und
Produktion des Unternehmens präsentiert.
Der Bielefelder Treff findet als Info- und Networking
Veranstaltung für die Presse in der
Regel alle drei Jahre in der Dr. Oetker Welt
Bielefeld statt.
Methanemmissionen
Die grüne Kuh
MHD/Lebensmittelkennzeichnung
Kein Wegwerfdatum
Über sechs Mio. t pro Jahr entsorgte Lebensmittel in deutschen
Privathaushalten sind zu viel. Das Mindesthaltbarkeitsdatum
spielt hier offensichtlich eine entscheidende Rolle. Bei
den deutschen Verbrauchern führt das auf jedem Produkt
aufgedruckte MHD, egal ob Frischeerzeugnis, Konserve oder
Trockenprodukt, selbst bei Salz und Wasser, zu Fehlinterpretationen
und Missverständnissen. Viel zu oft wird das Produkt
unbedacht entsorgt. Doch das MHD ist kein Wegwerfdatum.
„Too Good To Go“, nach eigenen Aussagen ein Unternehmen
zur Lebensmittelrettung, brachte kürzlich den Zusatzhinweis
„Oft länger gut” zum Mindesthaltbarkeitsdatum neu ins Spiel.
Diese Kampagne richtet sich an die Privathaushalte, um die Lebensmittelverschwendung
zu reduzieren. Die Rettung vieler
Lebensmittel insbesondere auch in vielen Mopro-Bereichen
sei möglich. So sollen künftig Produkte den zusätzlichen Hinweis
„Oft länger gut” in der Nähe des Mindesthaltbarkeitsdatum
tragen. Über 25 Unternehmen aus Herstellung und
Handel unterstützen bereits die Kampagne.
Kasper Thormod Nielsen von Arla Foods Deutschland:
„Die Lebensmittelwertschätzung muss wieder steigen, und
da müssen wir als Produzenten unterstützen und Veränderungen
im Verbraucherverhalten forcieren.“ Das Fazit der
Runde zog Laure Berment, Geschäftsführerin von Too Good
To Go Deutschland: „Wir müssen wieder lernen, mit allen
Sinnen das Produkt nach Erreichung des MHD zu prüfen:
Schauen–Riechen–Schmecken.“
12/19 milch-marketing.de 11