MiLCH-TÜPFELCHEN
奶酪
Kein Käse in China?
Mögen Chinesen wirklich keinen Käse? Eine von vielen Fragen, auf die Referenten
des European Cheese Centers (ECC) kürzlich Antworten an Ort und
Stelle suchten. Den Initiator dieser Fachhandelsreise, Dirk Ruwisch, Geschäftsführer
des Fachgroßhandels Ruwisch & Zuck, begleiteten Referenten des ECC.
U. a. mit dabei waren auch Teilnehmer des Fachverbands der unabhängigen
Weinreferenten e.V. Sie alle wollten sich in erster Linie ein Bild von den Essgewohnheiten
der Chinesen und über die Entwicklung des Weinbaus machen.
Fazit von Dirk Ruwisch nach dem Besuch verschiedener Supermärkte: „Kleine
Geschäfte mit dem Schild ‚Supermarkt‘ ähneln eher unseren Kiosken um die
Ecke. Sie haben zwar ein üppiges, frisches Obst-, Gemüse- und Fleischangebot,
aber keinen einzigen Käse. Die Aussage, dass Chinesen laktoseintolerant
sind, stimmt dann also doch? Käse gilt für sie tatsächlich eher als verdorbene
Milch, womöglich noch verschimmelt. Aber wer weiß, vielleicht entdecken sie
ja noch, wie wunderbar er mit Wein zu kombinieren ist.“
Käse sucht man im chinesischen Lebensmittelhandel oft vergeblich.
Das ist das Ergebnis eines Storechecks von Michael Kugel
(FUW-Präsident), Dirk Ruwisch (Ruwisch & Zuck), Jörg Philipp
(Degustar) und Janek Schumann (Master of Wine).
DREI FRAGEN AN
Markus Birzer, Marketing-Manager Grünländer,
Hochland Deutschland GmbH
war 2011 bereits die erste große Schnittkäsemarke, die auf
Fütterung und Produktion ohne Gentechnik umgestellt hat.
Wir verwenden zudem ausschließlich natürliche Zutaten, verzichten
also komplett auf künstliche Zusätze. Auch Tierwohl
ist ein wichtiger Bestandteil. Im Laufstall kann ein hohes Maß
an Tierwohl garantiert werden durch Bewegungsfreiheit und
die Möglichkeit zur uneingeschränkten Interaktion mit den
Artgenossen an 365 Tagen im Jahr. Übrigens: Auch die Verpackung
haben wir weiter optimiert: Sie besteht ab sofort zu
30 Prozent aus recyceltem Kunststoff.
Wie sagen Sie es dem Verbraucher?
Jede Grünländer-Packung trägt in Zukunft den Hinweis „Aus
Milch von Freilaufkühen.“ Ab Januar wird der Relaunch mit
einem TV-Spot sowie einer Social Media-Kampagne unterstützt.
Von wie vielen Höfen kommt die Milch für den Grünländer?
Für Grünländer verarbeiten wir Milch von rund 220 Höfen.
Tierwohl impliziert für Hochland auch Bewegungsfreiheit
für die Milchkühe. Die Milch für die Käsemarke Grünländer
stammt inzwischen ausschließlich von Höfen, deren
Milchvieh sich frei bewegen darf.
Die Milch für die Herstellung von Schnittkäse der Marke
„Grünländer“ stammt seit November 2019 ausschließlich
von Kühen, die in Laufställen gehalten werden. Das sind Stallungen,
in denen sich die Tiere jederzeit an 365 Tagen im Jahr
frei bewegen können.
Herr Birzer, was genau steckt hinter dieser Initiative?
Grünländer geht damit einen weiteren Schritt auf dem Weg
zu einer Marke mit konsequent „grüner Seele“. Grünländer
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