Konzepte
Käse
am Spieß
Käserei Rüegg entwickelt mit „Cheebab“
einen völlig neuartigen Käsesnack.
„Das is öppisch, wo ich’s Gfühl han,
gits europawiit oder schwiizwit nonig“,
sagt Roland Rüegg. Und mit dieser
Einschätzung dürfte der Inhaber und Geschäftsführer
der kleinen schweizerischen
Käserei Rüegg in Ringwil wohl Recht haben.
Denn was er da in langer Geduldsarbeit
– manchmal von vielen belächelt – entwickelt
hat, hat es wohl wirklich noch nicht
gegeben. Die Rede ist vom „Cheebab“,
einem Käse, der wie ein Kebab auf einen
senkrecht stehenden Drehspieß gesteckt
und seitlich gegrillt werden kann. Von diesem
werden nach und nach die äußeren,
gebräunten Schichten dünn abgeschabt.
Entstanden ist die Idee bereits vor einigen
Jahren. Aber Tüftler Roland Rüegg
brauchte natürlich eine gewisse Zeit, bis er
die Rezeptur perfektioniert hatte. Um was
für einen Käse handelt es sich denn nun?
Rüegg verrät nur, dass es sich um einen
Halbhartkäse (Schnittkäse) aus silagefreier
Milch handelt. Pasteurisiert und gereift.
Und das war‘s auch schon. Ansonsten gibt
er noch preis, dass das Produkt zu 100 Prozent
vegetarisch ist. Was ihm auch als Vermarktungsargument
sehr wichtig ist.
Ausgeliefert wird der „Cheebab“ am Dönerspieß,
tiefgekühlt in zylindrischer Form
mit einem Gewicht zwischen 15 kg und
30 kg. Zum Beispiel an Dönerverkaufsstellen,
die den Käsespieß wie den klassischen
Fleischspieß einspannen, bearbeiten und
mit Brot und gemüsigen Zutaten verkaufen
können. Das funktioniert sehr gut, weil
der Käse hitze- und formstabil ist und am
Aufgespießt und
heiß gemacht: Der
„Cheebab“ der Käserei
Rüegg wird als
vegetarische Alternative
zum klassischen
Döner positioniert.
Grill eine feine, knusprige Oberfläche und
ein leichtes Karamellaroma bekommt.
Der „Cheebab“ soll letztendlich die urbanen
Verzehrsgewohnheiten bereichern
und eine zumindest ebenbürtige oder
vielleicht noch höherwertige Alternative
zum Kebabfleisch werden. Zielgruppen
sind nicht nur Vegetarier, sondern alle
aufgeschlossenen Konsumenten, die gerne
etwas Neues ausprobieren wollen. „Selbstverständlich
geht es uns auch darum, den
Käseabsatz und -Konsum zu steigern,
nicht nur zum Frühstück und Abendessen,
sondern auch als Zwischenmahlzeit und
im To go-Bereich“.
Für den Vertrieb des „Cheebab“ verantwortlich
ist die Natürli-Züriland ag, die
1995 als Vertriebs- und Marketing-Organisation
für fünf regionale Käsereien gegründet
wurde. Natürli konnte sich in der Folgezeit
stark entwickeln und die Produkte
zahlreicher weiterer Hersteller in sein Portfolio
aufnehmen. Heute vertreibt das Unternehmen
Produkte von 25 Käsereien aus
der Region, und das Sortiment besteht aus
mehr als 200 Sorten naturbelassener Käse
und anderen Milchprodukte. Auf der Kundenliste
stehen mehr als 450 Einzelhändler
und über 50 Gastronomiebetriebe. n
24 06/18 m ilch-marketing.de