HANDEL ❙ GELBE LINIE
KÄSE IN BEDIENUNG
nur den Standard, sondern sind auch offen
für Neues – sie erwarten einen besonderen
Genuss. Im Segment Käsetheke ist der Großteil
der Kaufentscheidungen an der Theke
beeinflussbar.
Laura Lenk: Pauschal kann man unsere Thekenkunden
in zwei Käufergruppen einteilen.
Die, die immer das Gewohnte oder Angebote
kaufen und die, die experimentierfreudig
sind und Tipps sowie eine Beratung vom
Fachpersonal wünschen. Dennoch kommen
alle Kunden an die Käsetheke, um in
den Genuss von bedarfsgerechter, frischer,
qualitativ hochwertiger und aromenreicher
Ware zu kommen. Für den ein oder anderen
kommt der Aspekt der Nachhaltigkeit in
Betracht.
Wie wichtig ist Fachpersonal?
Sara Johl: Aktives Verkaufen ist nach wie
vor das A und O an den Käsetheken – dafür
braucht man geschultes Personal, das
offen auf Kunden zugehen kann. Wer etwa
zu einem Käse die Geschichte seiner Herkunft/
Tradition o. ä. parat hat, kann bei
den Kunden punkten und somit die Kaufentscheidung
beeinflussen oder aktiv Kunden
gewinnen.
Wie wird „Erlebnis-Shopping“ gestaltet?
Welchen Stellenwert genießt die Käsebedienungsabteilung
im Frischekonzept
eines Marktes?
Henner Vaubel: Eine gut geführte Bedienungstheke
ist vergleichbar mit einem Dauerwerbespot
am POS. Sie kann gleichzeitig
Erlebnisraum und Showroom sein.
Laura Lenk: Erlebniskaufen ist Einkaufen
mit WOW-Effekt. Wenn unsere Kunden
vor der Theke stehen und von unserer Auswahl
inspiriert werden, dann haben wir alles
richtig gemacht. Durch die Frischetheke
unterscheiden wir uns vom Discounter. Die
Frischebereiche sind die sensibelsten Abteilungen
und gelten für mich als das Aushängeschild
eines jeden Marktes.
Mit welchen Mitteln und Maßnahmen
überzeugt bzw. spricht man vor allem jüngere
Zielgruppen an?
Das neue Outfit für die
Bonifaz 1,5-kg-Torten für die
Käse-Bedienungstheken.
Markentuning
in der Käsetheke
Unter dem Label „Almzeit“ konzentriert die
Privatkäserei Bergader ihr Bedienungssortiment
im Bereich der Halbfesten Schnittkäse.
Nachdem im vergangenen Jahr umfangreiche Relaunches im SB-Sortiment bei Bergader
durchgeführt wurden und abgeschlossen sind, stehen jetzt strategische Projekte
für das Bedienungssortiment auf dem Plan. Den Start macht in diesen Wochen der Weichkäse.
Dazu erhalten die Bonifaz 1,2-kg-Torten „ein frischeres und attraktiveres Design“.
Zugleich wird auch die Absendermarke Bergader optisch auffälliger inszeniert. Im Sortiment
bleibt es bei sechs Sorten, allerdings wird die Geschmacksrichtung Gartenkräuter
gegen „Zünftige Brotzeit“ ausgetauscht.
Einer Zäsur unterzieht Bergader sein Sortiment der Halbfesten Schnittkäse. Hier werden
alle aktuell bestehenden Marken unter dem Label „Bergader-Almzeit“ zusammengeführt.
Als zusätzlichen Oberbegriff für diese neue Markenführung tragen sämtliche Käselaibe die
Kennung Alpenkäse. Auch hier ist es für das traditionsreiche Unternehmen wichtig, die
Herkunft stärker zu betonen. Parallel mit der erweiterten Dachmarke „Bergader-Almzeit“
strafft die Käserei ihr Angebot im Bereich der Halbfesten Schnittkäse von elf auf sechs Geschmacksrichtungen.
Im Programm sind jetzt: Grüner Pfeffer, Paprika-Zwiebel, Kümmel,
Mediterrane Kräuter, geräucherter Alpenkäse-Chilli-Paprika sowie „sahnig und mild“.
Ziel sei es – so heißt es weiter in Waging – eine für den Verbraucher deutlichere Markenkennung
für das gesamte Thekensortiment zu gewährleisten. Auch das Thema Nachhaltigkeit
werde unter diesem Aspekt in die Kommunikationsmaßnahmen eingebunden. Denn
für beide Markenbereiche erziele man durch den Einsatz dünnerer Folien eine Materialreduktion
von rund 20 Prozent.
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