INDUSTRIE ❙ WEISSE LINIE
TRINKMILCH
Frischmilch, die gekühlt
länger haltbar ist, ist heute
der Standard in den
Kühlregalen des LEH.
Wie die Kühe an den „restlichen“ 245 Tagen
gehalten und wie und womit sie in dieser
Zeit gefüttert werden, ist nicht geregelt.
Einen Schritt weiter geht dabei das im Norden
Deutschlands verbreitete Gütesiegel
„Pro Weideland“ der Pro Weideland Deutsche
Weidecharta GmbH in Ovelgönne.
Neben 120 Tagen Auslauf im Jahr müssen
außerdem pro Kuh mindestens 2.000 qm
Weideland zur Verfügung stehen. Die ganzjährige
Auslaufmöglichkeit ist zu gewährleisten
und die Kühe dürfen nur gentechnikfreies
Futter bekommen.
Weidemilch ist in
aller Munde, aber die
Produktionsvorschriften
sind nicht sehr restriktiv.
Bei Pro Weideland
gelten etwas strengere
Spielregeln.
Pro Weideland (gegründet im Jahr 2017)
steht mittlerweile auf einem recht soliden
Fundament und zählt heute einen breiten
Kreis von Unternehmen, Behörden und
Verbänden zu seinen „Unterstützern“, wie
der Homepage www.proweideland.eu zu
entnehmen ist. In der Milchindustrie sind das
zum Beispiel Arla Foods mit der norddeutschen
Regionalmarke Hansano, das Deutsche
Milchkontor, die Molkerei Ammerland
sowie die Molkerei Rücker.
Eine Erfolgsgeschichte par excellence, weil
sogar seit einigen Jahren mit offizieller (EU-)
Laktosefreie Trinkmilch
ist vor über
zwei Jahrzehnten
als Außenseiter an
den Start gegangen,
hat sich dann zu
einem „In“-Produkt
entwickelt, hat aber
jetzt wahrscheinlich
die Grenzen ihres
Absatzpotenzials
erreicht.
Anerkennung geadelt, schreibt dagegen die
Heumilch-Initiative der im Jahr 2004 in Österreich
gegründeten Arbeitsgemeinschaft
Heumilch (ARGE Heumilch).
Denn die (Kuhmilch-) Heuwirtschaft wurde
im Jahr 2016 von der Europäischen Union
mit dem EU-Gütesiegel g.t.S. – garantiert
traditionelle Spezialität – ausgezeichnet. Seit
2019 gilt dieser Schutz auch für Schafs- und
Ziegenmilch. Auch auf dem deutschen Markt
entwickeln sich die Heumilch und die aus ihr
hergestellten Produkte zu einer begehrten
Kategorie, die allen an der Wertschöpfungskette
Beteiligten überdurchschnittliche Margen
verspricht.
Die aktuelle Bilanz der ARGE Heumilch:
2019 wurden 510 Mio. kg Heumilch verarbeitet.
Mittlerweile werden über 60 Prozent
der österreichischen Heumilch und Heumilchkäsespezialitäten
ins Ausland geliefert.
Der wichtigste Exportmarkt ist Deutschland.
Um Heumilch noch erfolgreicher vermarkten
zu können, wurde 2019 eine Kooperation
mit Heumilchproduzenten aus dem
Allgäu geschlossen. Erklärtes Ziel ist es,
mit einem einheitlichen Auftritt die Kräfte
zu bündeln, gemeinsam die Vorteile
der Heuwirtschaft zu kommunizieren und
Heumilch noch bekannter zu machen, so
die ARGE Heumilch. Durch die grenzüberschreitende
Zusammenarbeit werde zudem
der Standard von Heumilch und ihrer
Bremer Stadtmilch
Im Rahmen ihres 20-jährigen Standort-
Jubiläums in Bremen lässt die DMK Group
ihre Traditionsmarke Bremerland in der
Hansestadt wieder aufleben. So gibt es seit
April die einzige Frischmilch im Bremer Einzelhandel,
die ausschließlich von Landwirten
aus dem Bremer Stadtgebiet stammt.
Mit dem verstärkten Fokus auf die norddeutsche
Herkunft ihrer Marke Milram
setzt die DMK Group bereits auf nationaler
Ebene auf ihre regionalen Wurzeln und will
durch die Verortung der Produkte „aus der
Heimat der Frische“ der Marke so ein klares
Profil verleihen. Dieser Ansatz soll nun auch
auf regionaler Ebene fortgeführt werden.
Regional ist gut, lokal noch besser. Die
DMK Group erweckt vor diesem Hintergrund
die Marke Bremerland zu neuem
Leben.
20 05/20 m ilch-marketing.de