INDUSTRIE ❙ WEISSE LINIE
TRINKMILCH
Wertschöpfungs-Ideen
Trinkmilch ist einerseits – und das haben die Hamsterkäufe während der Corona-Krise sehr deutlich
gezeigt – ein unentbehrlicher Baustein in den Ernährungsplänen der Konsumenten in Deutschland.
Andererseits gilt Trinkmilch im Handel aber auch als Low-Interest-Produkt.
Und dass man die Milch – ausgenommen
natürlich in Krisenzeiten – sozusagen
zu Schleuderpreisen angeboten bekommt,
unterstreicht die geringe Wertschätzung,
die diesem Grundnahrungsmittel vom Lebensmittelhandel
tatsächlich entgegengebracht
wird.
Dauerniedrigpreise können aber weder im Interesse
der Milchbauern, der Molkereien und
letztendlich auch nicht des Handels liegen.
Und deshalb warten die Marketingstrategen
vor allem auf Molkereiebene – insofern sie
nicht über bärenstarke Marken verfügen, und
das sind die wenigsten – immer wieder und
schon seit Jahrzehnten mit Mehrwertkonzepten
in der Kategorie Trinkmilch auf.
Das Ergebnis: Der Löwenanteil des Trinkmilchabsatzes
entfällt zwar nach wie vor auf
die Fraktion Private Labels im Preiseinstiegssegment.
Aber es gelingt auch immer wieder,
Konzepte zu etablieren, die sich preislich zum
Teil deutlich vom Standard abheben.
Das sind und bleiben in der Regel aber
Nischen. Doch es gibt auch Ausnahmen.
Das wohl spektakulärste Beispiel dafür,
dass sich die Produktidee eines unkonventionellen
Außenseiters zu einem Massenphänomen
entwickeln kann, ist die
ESL-Milch: Bereits vor einem Vierteljahrhundert
hatte die Meierei Trittau als erste
18 05/20 m ilch-marketing.de