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BIOFACH 2019
Best New Product Award
Auch 2019 haben die Fachbesucher in sieben Kategorien über ihre Favoriten für die besten
neuen Produkte im Rahmen des Best New Product Award abgestimmt. Bereits zum
zweiten Mal nach 2018 durften sich die Käserebellen in der Kategorie Frische über diese
Auszeichnung freuen. War es im vergangenen Jahr der Bio Sommer Rebell, so konnte in
diesem Jahr die Neuheit Bio Kürbiskern Rebell die Fachbesucher überzeugen. „Dieser
Erfolg macht uns stolz, zeigt die hohe Qualität unserer Bio-Bergbauern-Heumilch auf und
beweist, dass wir Käserebellen in der Lebensmittelbranche nicht umsonst für unsere Innovationskraft
bekannt sind“, so Geschäftsführer Andreas Geisler.
Katharina Krönauer (Inhaberin) und Andreas Geisler (Geschäftsführer) freuten sich, die
Urkunde des „Best new Product“ entgegennehmen zu können.
Kein Wunder, denn die Branche entwickelt
sich nach wie vor sehr dynamisch. So gaben
die Konsumenten in Deutschland 2018
insgesamt 10,91 Mrd. Euro und damit 5,5
Prozent mehr Geld für Bio-Lebensmittel aus.
Insbesondere die Discounter und Vollsortimenter
des Lebensmitteleinzelhandels konnten
Umsatzsteigerungen mit erweiterten
Sortimenten verzeichnen.
DISCOUNTER
LEGEN WEITER ZU
Der Naturkosthandel legte zurückhaltender
zu als im Vorjahr Die Umsätze im LEH stiegen
mit einem Plus von 8,6 Prozent überdurchschnittlich
auf einen Bio-Umsatz von 6,43
Mrd. Euro. Der LEH erreichte damit einen
Anteil am Biomarkt von knapp 59 Prozent.
Bei vielen Produkten holten verschiedene
Discounter wie schon 2017 weiter auf. Aber
auch die großflächigen Supermärkte, die sich
lange Jahre zurückgehalten hatten, haben
ihre Bio-Sortimente deutlich ausgebaut. Der
Lebensmittelumsatz im Naturkosthandel erreichte
mit 2,93 Mrd. Euro einen leichten Anstieg
und repräsentiert nun einen Marktanteil
von etwa 27 Prozent. In den sonstigen Geschäften,
zu denen Bäckereien, Metzgereien,
Hofläden, Versandhandel, Wochenmärkte
und Reformhäuser zählen, wurden Bio-Produkte
im Wert von 1,55 Mrd. Euro gekauft.
Unter den Frischprodukten waren Milch-
und Molkereiprodukte am erfolgreichsten.
Die größere Milch-Produktionsmenge konnte
mit deutlich ausgeweiteten Sortimenten
und z. B. Ausdifferenzierungen des Trinkmilch
Angebotes erfolgreich am Markt untergebracht
werden, berichtet der Bund für
ökologische Lebensmittel.
Die gestiegene Milchmenge veranlasste Verarbeiter
der Anbauverbände Bioland und
Demeter aber auch, neue Vertriebswege
zu erschließen. Das war natürlich auf der
Biofach eines der großen Gesprächsthemen.
Denn seit Februar vertreibt Lidl Bioland-
Ware und Demeter-Produkte sind seitdem
bei Kaufland erhältlich. Und das wird nicht
von allen in der Branche goutiert. „Wenn
es wirklich darum ginge, für das Mehrangebot
an Biomilch beider Verbände einen
größeren Absatzmarkt zu eröffnen, wie es
kommuniziert wurde, dann hätte es sicher
deutlich bessere Partner als Lidl und Kaufland
gegeben. Dass Lidl nicht der beste Partner
für den Bio-Markt ist, hat Basic damals
mit deren Ein- und Ausstieg leidvoll erfahren
müssen“, so ein Großhändler.
NEUE DYNAMIK
BEI DER PREISENTWICKLUNG
„Die Bio-Branche sollte lernen, mehr miteinander
zu reden, als sich bei vielen Themen
aneinander abzuarbeiten. Es gab im vergangenen
Jahr genug Hersteller, die gerne mehr
Demeter-Milch verarbeitet hätten. Daher ist
das Argument neuer Vertriebswege schwer
nachzuvollziehen“, heißt es weiter.
Manche Bioland-Milch-Verarbeiter sehen es
eher sportlich „Es werden neue Herausforderungen
auf die Markenhersteller zukommen,
sich mit ihrer Verbandsware vom Lidl-Bioland
abzuheben.“ Sicher ist, dass durch den Einstieg
beider Handelsketten auch eine neue
Dynamik in die Preisentwicklung für Bio-Produkte
kommen wird. „Es wird spannend, was
durch die Schwarz-Gruppe preislich passieren
wird. Die Preisdiskussion ist in vollem Gange.
Und wer die beiden Player kennt, weiß, dass
die Spirale sich sicher nicht nach oben dreht“,
so die Meinung einiger Hersteller.
Aber bei aller Sorge über die mögliche
Entwicklung konnten viele Aussteller dem
gewachsenen Bio-Angebot im LEH und Discount
auch reichlich Positives abgewinnen.
Denn das Interesse des konventionellen
Handels an ökologisch erzeugten Lebensmitteln
treibt den Markt insgesamt und bringt
allen Beteiligten ein gutes und stetiges Umsatzwachstum.
Doch bei aller Preisbetrachtung
erhoffen sich dabei alle, dass nicht der
Preis, sondern die biologischen Werte für
eine nachhaltige Zusammenarbeit nicht auf
der Strecke bleibt.
16 03/19 m ilch-marketing.de