Social Media
Blog, ist das der Beginn einer sogenannten
„Customer Journey“, zumindest ein wichtiger
Teil davon. Denn die Empfehlung
ist ein wichtiger „Touchpoint“ im Verlauf
seiner Reise, die idealerweise irgendwann
zum Kauf des Produktes führen kann. Wir
alle wissen: Steter Tropfen höhlt den Stein.
Und daher muss eine Marke alle Phasen
der Customer Journey begleiten.
Die vier Phasen bis zum Kauf
Die Reise gliedert sich in vier Phasen: Kontakt,
Aufmerksamkeit, Information, Kauf.
Dazu hier ein paar Beispiele.
Kontakt: Ein Magazin berichtet über Ihre
neue Sorte aus dem Mopro-Regal. Ein potentieller
Kunde kommt so mit dem Produkt
in Kontakt. Er erinnert sich: Die Marke
hat er im Handel schon gesehen, aber
aus Gewohnheit hat er immer zu seiner
Standardsorte gegriffen. Mit guten Inhalten
rückt man neue und interessante Markenprodukte
ins Blickfeld des Kunden.
Aufmerksamkeit: Ein potentieller Kunde
wird auf ein Produkt aufmerksam. Es bietet
vielleicht einen Ernährungsvorteil für
ihn oder auch die Lösung zu einem seiner
Probleme, z. B. dadurch, dass es laktose-
oder glutenfrei ist.
Information: Verbraucher informieren sich
und recherchieren. Sie fragen sich, ob
schon jemand aus dem Bekanntenkreis
diesen Artikel probiert hat. Stolpert eventuell
über ein „Like“ eines Bekannten bei
Facebook. Liest, wie ein Influencer gerade
dieses Produkt testet. Ein weiteres Magazin
und ein Blog berichten über Rezepte
mit diesem Artikel.
Kauf: Beim nächsten Einkauf informiert
er sich am Kühlregal oder an der Bedienungstheke
über sein neues Produkt und
nimmt es idealerweise mit.
Kundenkontakt halten
Jetzt gilt es, aus einem potenziell neuen
Kunden einen Stammkunden zu machen
oder sogar zu einem aktiven Befürworter.
Das heißt, kommunikativ dranbleiben!
Zum Beispiel, indem man ihn mit noch
mehr Rezepten, Gewinnspielen, Blogbeiträgen
und Likes „füttert“ und ihn immer
wieder mit der Marke in Berührung bringt.
Doch nicht nur Erwähnungen in Magazinen
oder Zeitschriften sind wichtig.
Durch seine Erfahrungen mit dem Pro-
dukt wird der Kunde eventuell aktiver Befürworter
des für ihn neuen Produktes. Er
verteilt nun selber Likes und empfiehlt das
Produkt damit seinem Umfeld.
Ein Touchpoint, den Sie heute kreieren,
ist extrem wichtig für die Customer Journey
von morgen! Magazine gehen durch
viele Hände und Online-Artikel sind noch
lange abrufbar. Blogs sind außerdem nicht
von Ad-Blockern betroffen.
Was können Blogposts?
Vor allem Content! Ein Blogger erstellt
wertvolle authentische Inhalte für eine
Marke, die das Unternehmen nun nicht
selbst erstellen muss. Und falls mit dem
Blogger abgesprochen, dürfen Markenartikler
diesen Content auch weiterverwenden.
Das sagen Blogger
Zum Beispiel für Produkt- oder Rezeptfotos,
Statements, Rezepte etc.
Die Customer Journey wird durch Blogger
beschleunigt. Weil Blogger die unterschiedlichsten
Kanäle bespielen, kommen
die Leser innerhalb kurzer Zeit mehrfach
mit dem Produkt in Kontakt – auf dem
Blog, auf Facebook, Instagram o. ä. Blogger
genießen zudem eine hohe Aufmerksamkeit
in einer spitzen Leserzielgruppe.
Ist der Blogger gemäß der Marken-Zielgruppe
ausgewählt, erreicht man genau
das bevorzugte Potenzial. Blogger ranken
sehr gut in Suchmaschinen und tragen daher
maßgeblich zum positiven Image und
einer guten Online-Reputation einer Marke
bei. Sie schaffen so authentische und
glaubwürdige Empfehlungsberichte.
Blogposts können durchaus zu einem Mehrwert für Marken beitragen. Das belegen zahlreiche
Studien und viele Erfahrungsberichte. Unsere Autorin hat dazu zwei Blogger befragt.
Frage: Können Blogger Marken fördern?
Vera Wohlleben, Nicestthings.com: „Ein Blogger steht mit seiner Persönlichkeit für
bestimmte Werte. Der treue Leser verfolgt die Posts, lernt verschiedene Facetten des
Bloggers kennen, identifiziert sich mit ihm, es entwickeln sich Running Gags und eine direkte
Interaktion zwischen Blogger und Leser. Am Ende des Tages sieht der Leser im
Blogger vielleicht sogar so etwas wie einen Freund. In diese Welt nimmt der Blogger nun
das beworbene Produkt mit hinein. Eine Empfehlung des Bloggers, der als sympathische
Identifikationsfigur und Vorbild fungiert, hat einen nicht zu unterschätzenden Impact.“
Nadine Burck, Dreierlei-Liebelei.de: „Ich überlege mir ein Konzept, das zum Blog und
zum beworbenen Produkt passt und erstelle einen Post mit hochwertiger Fotoserie,
einem persönlichen Text und vor allem auch Mehrwert für den Leser. Da ich mich in die
Lage meines Lesers versetze, stelle ich sicher, dass der Post gelesen wird, und dass ich die
Fotografie und das Schreiben liebe, merkt der Leser einfach. Zusammen mit dem Vertrauen,
das ich mir erarbeitet habe, bildet das die Grundlage dafür, dass meine Empfehlung für
ein Produkt oder eine Marke sehr gut angenommen wird.“
Kaufen Leser ein Produkt aufgrund einer Blogger-Empfehlung?
Nadine Burck: „Ich weiß, dass meine Leser schon sehr viele Produkte gekauft haben oder
zumindest darüber nachgedacht haben, weil ich oft entsprechende Nachrichten bekomme.“
Vera Wohlleben: „Nach einer Kooperation in 2017 hatte ich ca. 40 Kommentare auf
dem Blog und den Socials, bei denen es um Kaufinteresse oder Fragen nach weiteren Infos
ging. Da gibt es aber sicher eine hohe Dunkelziffer von Leuten, die es einfach nicht kommunizieren.
Mir ist es jedoch tatsächlich schon oft passiert, dass mir Leser Nachrichten
geschickt haben à la: „War heute im Supermarkt und habe Deinen (!) Käse gekauft“ oder
„Dank Deines Posts habe ich meinen Mann endlich überreden können, diesen Staubsauger
zu kaufen“. Außerdem gibt es noch den Zeitfaktor. Blogposts bleiben in der Regel dauerhaft
online und können nachträglich noch z. B. über Pinterest viral gehen. Mein erster
Staubsaugerpost von 2016 hat inzwischen 9.700 Klicks, die sammelten sich erst mit der
Zeit. Ist mit Kaufentscheidungen sicher auch oft so.“
04/18 milch-marketing.de 45