Konzepte
Kategorie mit Kultstatus
Der Markt der laktosefreien Milchprodukte wächst kontinuierlich.
Die Produkte werden nicht nur von der Käufergruppe der Laktose-intoleranten Konsumenten nachgefragt,
sondern gelten bei bestimmten Verbraucherschichten zunehmend als schick und trendig.
Das Thema „Laktosefreiheit“ ist ein
Dauerbrenner in der Lebensmittelwirtschaft.
Nach wie vor und ganz besonders
natürlich im Bereich Molkereiprodukte.
Und das, obwohl es als laktosefrei
ausgelobte Marken-Milchprodukte bereits
seit dem Jahr 2001 gibt. Denn die Milchwirtschaft
hatte bereits kurz nach der Jahrtausendwende
die Chance erkannt, mit
entsprechenden Produkten eine spezielle
Klientel mit renditestärkeren Produkten
im ansonsten eher margenschwachen Mopromarkt
anzusprechen. Der Begriff „Die
Molkereiwirtschaft“ trifft in diesem Zusammenhang
allerdings nicht ganz auf den
Punkt. Denn es waren seinerzeit nur zwei
süddeutsche Molkereiunternehmen, die
laktosefreie Produkte – zunächst lediglich
H-Milch – fast zeitgleich auf den Markt
brachten. Das waren die Omira Oberland
Milchverwertung GmbH in Ravensburg
mit der Marke MinusL und die damalige
Breisgaumilch (heute Schwarzwaldmilch)
mit dem Konzept LACtofree (heute LAC:
„laktose-, fruktose- und glutenfrei“).
Außergewöhnlich dabei: Nach dem
Launch der beiden Marken traten nicht sofort
Nachahmer mit Me toos auf den Plan,
wie es ansonsten in der Milchbranche gang
und gäbe ist. Nein, praktisch die gesamte
Molkereiwirtschaft zeigte damals eher Desinteresse
am Thema „Laktosefreiheit“. Mitunter
wurden die neuen Konzepte sogar mit
einem überheblichen Lächeln kommentiert.
Doch dann gab es ein Umdenken: So
haben – erst viele Jahre nach dem Launch
von MinusL und LACtofree – auch andere
Molkereien realisiert, dass das Segment
Laktosefrei durchaus ein nicht zu unterschätzendes
Absatz- und vor allem Umsatzpotenzial
in sich birgt. Und brachten
dementsprechend laktosefreie Produkte
auf den Markt. In der Regel unter ihren
etablierten Herstellermarken – allerdings
sehr spät. „Wir laufen eben nicht sofort jedem
vermeintlichen Trend hinterher“, so
ein Manager eines Molkereiunternehmens,
nachdem sich der vermeintliche Trend
dann doch als ein tatsächlicher entpuppte.
So ist es keineswegs verwunderlich,
dass die beiden Wegbereiter der Katego-
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