Konzepte
Kultstatus rie „Laktosefreiheit“ nach wie vor diese
Warengruppe mehr oder weniger dominieren,
auch, was den Launch von Neuheiten
in diesem Markt betrifft. Und die
damit auch einen wichtigen Beitrag dazu
leisten, die Präsenz dieser Produkte in
den Regalen des Handels zu steigern und
in der Wahrnehmung der Konsumenten
immer fester zu verankern. Weshalb
auch Absatz und Umsatz der laktosefreien
Milchprodukte über die Jahre hinweg
immer weiter steigen. So stieg der Umsatz
mit Produkten aus der weißen Linie im
LEH im letzten Jahr insgesamt um „lediglich“
knapp drei Prozent, beim Segment
„Laktosefrei“ wurde allerdings ein wesentlich
stärkeres Wachstum um mehr als
acht Prozent registriert.
Zu diesem beeindruckenden Wachstum
dürfte nicht nur die zunehmende Angebotsvielfalt
beigetragen haben, sondern auch,
dass sich die Zielgruppe verändert, sprich:
vergrößert hat. Waren es in den Anfangsjahren
wahrscheinlich tatsächlich in erster Linie
Personen, die unter Laktose-Intoleranz
litten, kaufen heute auch Konsumenten
laktosefreie Milchprodukte, die von dieser
Unverträglichkeit überhaupt nicht betroffen
sind. Der Grund: Sich „laktosefrei“ zu ernähren,
gilt bei bestimmten Käuferschichten
als schick, und wer sich als (angeblich)
laktoseintolerant „outet“, kann sicher sein,
dass er damit voll im Trend liegt.
Der Anteil von Konsumenten an der
gesamten Verbraucherschaft von laktosefreien
Milchprodukten jedenfalls liegt bei
Privatmolkerei Bauer
„Doppelt im Trend“: Kaffee To Go trifft auf eine Rezeptur
ohne Zusatz von Zucker. Der neue Caffè Freddo Macchiato
Ungesüßt“, mit dem die Privatmolkerei Bauer ihr Kaffeedrink-
Sortiment abrundet, wird mit viel frischer Milch zubereitet.
Außerdem ist das Produkt auch noch laktosefrei.
Dr. Oetker
Dr. Oetker bietet unter der Dessertmarke Paula
seit März eine Neuheit an. Mit der Sorte Schoko-
Pudding mit Haselnuss-Flecken laktosefrei bringt
sie eine ganz neue Geschmacksrichtung in den
Puddingbecher und bietet gleichzeitig die erste
laktosefreie Variante in dieser Range an. Den Paula
Schoko-Pudding mit Haselnuss-Flecken laktosefrei
gibt es im Viererpack (4 x 125 g). Die unverbindliche
Preisempfehlung beträgt 1,79 Euro.
Im Jahr 2001 ...
... präsentierte die Omira Oberland
Milchverwertung mit der laktosefreien
MinusL-H-Milch ein Neuprodukt, das
nicht nur eine interessante Wertschöpfung
in der ansonsten mit Innovationen
nicht gerade gesegneten Kategorie HMilch
versprach. Zusätzlich verband
Omira mit diesem Produkt die Chance,
bisherige Nichtverwender von Milch
– laktoseintolerante Verbraucher – als
Kunden zu gewinnen. Laut damaligen
Schätzungen sollten das in Mitteleuropa
immerhin mindestens zehn Prozent der
Bevölkerung sein.
Besonders stolz war man bei Omira
seinerzeit darauf, dass es gelungen war,
den Rest-Laktosegehalt in der Milch auf
unter 0,1 Prozent zu senken. Stolz war
auch der empfohlene Endverbraucherpreis
mit 2,49 DM für die 1,5-prozentige
H-Milch im Ein-Liter-Karton.
Fast zeitgleich legte die damalige Breisgaumilch
mit einer H-Vollmilch mit 3,5
Prozent Fett nach. Diese Milch hatte einen
Rest-Laktosegehalt von 2,5 Prozent
und wurde im Ein-Liter-Karton angeboten.
Die Preisempfehlung lag damals bei
beachtlichen 2,39 DM pro Karton.
Die beiden Unternehmen haben ihre
Angebote an laktosefreien Milchprodukten
in den Folgejahren Zug um Zug
ausgebaut und die Marken MinusL und
LAC sind heute nach wie vor die einzigen
„reinrassigen“ Marken für laktosefreie
Milchprodukte. Sozusagen Synonyme
für die Kategorie.
2001: H-Milch-Varianten mit unterschiedlichen
Fettgehalten unter den Marken MinusL
und LACtofree waren sozusagen die
„Versuchsballons“, mit denen Omira und
Breisgaumilch eine vollkommen neue Produktkategorie
präsentierten.
04/18 milch-marketing.de 41