Kommentar
Vorreiter Molkereiprodukte:
Gemeinsam mit
Lidl hat die Molkerei
Gropper das Thema
R-PET aufgegriffen.
Dabei geht es darum,
bei der Produktion von
PET-Gebinden den Einsatz
von Recyclingmaterial
zu ermöglichen. Bereits
realisiert ist das bei der
Lidl-Eigenmarke „Milbona
Latte Macchiato“.
Bedrohlicher
Plastikmüll
Das Thema Verpackung hat wieder einmal Hochkonjunktur. Nicht
nur, weil China sich seit Anfang des Jahres weigert, die jährlich rund
560 000 Tonnen Altplastik aus Deutschland aufzunehmen. Auch die
kurz nach dem Einfuhrverbot von der EU vorgelegte Plastikstrategie
2030 verursacht noch keine Hektik. Es sind die derzeit in vielen
Medien auftauchenden Horrorszenarien, die uns sagen wollen, dass
die Welt in Verpackungsmüll zu ersticken droht. Politik und NGOs
fordern daher auch zu Recht ein zeitnahes massives Umsteuern.
Statistisch gesehen verursacht jeder Einwohner in Deutschland im
Jahr rund 37 Kilogramm Plastikverpackungsmüll. Die Hälfte davon
wird nicht wiederverwertet, sondern verbrannt. Das schafft zwar Energie,
der Rohstoff ist aber eigentlich viel zu wertvoll. Doch Recycling
ist aufwändig. Also sollte vorrangig am Verpackungsvolumen gespart
werden.
Hier zeigt sich die Ernährungsbranche nicht nur sensibilisiert, sondern
auch innovativ. Keiner macht es so drastisch, wie der britische
Tiefkühlkost-Händler Iceland, der in den nächsten fünf Jahren bei seinen
Eigenmarken komplett auf Plastik verzichten will. In Deutschland
stellt der Fleischkonzern Tönnies mit „FlatSkin“ gerade eine neuartige
Verpackung für kühlbedürftige Frischwaren vor, die bis zu 75 Prozent
Kunststoff einsparen soll. Lidl und Kaufland kündigen an, bis 2025
das Plastikaufkommen in ihren Filialen um mindestens 20 Prozent zu
reduzieren. Aktuell forciert der Discounter massiv die Entwicklung
innovativer Kunststoffverpackungen. Rezyklat heißt das Zauberwort.
Die aus lebensmittelkonformem Sekundär-PET gefertigten Verpackungen
sind bereits im Milchgetränkeangebot der Molkerei Gropper
im Einsatz. Eine Ausdehnung auf weitere Milchfrischprodukte wäre
wünschenswert. Denn „Unverpackt“, wie man es zurzeit durch das
Mitbringen von eigenen Mehrwegboxen oder beim Obst- und Gemüseangebot
propagiert, geht in der weißen Linie leider nicht.
Hans Wortelkamp
(hw@blmedien.de)
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