Handel
Die „Speicherstadt“ im Oliver Speicher, Inhaber eines
rund 4.000 qm großen Marktkauf
SB-Warenhauses, bezeichnet
sich selbst als Querdenker. Sein
Markt ist eine Inszenierung mit
großer Anziehungskraft für die
gesamte Region.
Als „Speicherstadt“ bezeichnet Oliver
Speicher seinen Markt, den er seit gut
vier Jahren als selbstständiger Kaufmann
betreibt. Sämtliche Warenbereiche tragen
sinnbildliche Bezeichnungen wie der „Wochenmarkt“,
der „Frischehafen“ und die
„Waldlichtung“. Alle wurden optisch unaufdringlich,
aber gestalterisch attraktiv,
inszeniert. Im „Hofladen“ sind die Mopro-
Bedienungswaren untergebracht. Das Besondere:
Die Backtheke und die Käsetheke
gehen barrierefrei ineinander über und unterstreichen
somit die Synergie der beiden
Warenkategorien.
Jeder der sieben „Stadtteile“ verfügt
konsequent über sein eigenes Fachpersonal.
Kompetent in der Beratung und
begeisternd in der Kommunikation. Auffällig
ist dabei die hochwertige Arbeitskleidung
der Mitarbeiter, die das besondere
Ambiente des Marktes unterstreicht:
rungen und stellt dabei besonders den Faktor
Jeder Bereich hat seinen individuellen
Stil: Klassisch, zeitlos und elegant – und
stets mit Krawatte. „Das wertet unsere
Mitarbeiter auf. Unsere Kunden bezeichnen
und behandeln wir als Gäste, was u.
a. auch im Dresscode unseres Personals
zum Ausdruck kommen soll“, sagt Oliver
Speicher. Hinter all dem stecken eine spezielle
Unternehmensphilosophie sowie ein
ausgeklügeltes System. Das spiegelt sich z.
B. sehr deutlich in den wenigen, aber eindrucksvoll
in das Marktbild integrierten
Sonderplatzierungen wider.
Als Oliver Speicher vor sieben Jahren
als Marktleiter in Bielefeld die Marktkauf-
Filiale in Halle/Westfalen übernahm, galten
noch die Gesetze eines Regiebetriebes.
Ladenoptik und den Geist des Unternehmens
hatte er zusammen mit seiner Frau
verwirklicht. Oliver Speicher erzählt von
vielen anfänglichen großen Herausforde-
Käse nimmt innerhalb
der Frischwaren im
Marktkauf Speicher
eine wichtige Rolle als
attraktiver Kundenmagnet
ein.
Mensch in den Mittelpunkt.
Der Markt wird zum „Spielfeld“
So entstand die Metapher im täglichen
Sprachgebrauch der „Fußballsprache“, mit
einprägsamen Bildern und einer enormen
Zugkraft für die Mitarbeiter, die sich selbst
als „Mitspieler“ bezeichnen. Das Ziel, sich
als Champions League-Teilnehmer zu
behaupten, ist der Treiber der gesamten
„Mannschaft“ rund um ihren „Kapitän“
Oliver Speicher: 145 Mitarbeiter sind derzeit
im Unternehmen tätig und verfolgen
diese Idee mit großem Engagement.
Regelmäßige Teammeetings in kleinen
und großen „Mitspielerkreisen“ sorgen für
stetig neue Ideen und mehr Selbstbestimmung
in der „Mannschaft“. Man trifft sich
manchmal sogar in privaten Räumlichkeiten.
Hinter den Kulissen erinnern Bilder,
Plakate und Schriftzüge an den Teamgeist,
der hier gelebt wird. Bevor die „Mitspieler“
den Markt betreten, der als „Spielfeld“ bezeichnet
wird, passieren sie ein bespiegeltes
Treppenhaus. In großen Lettern steht dort:
„Die Magie des Lächelns“.
Die persönliche Note und Nahbarkeit
setzt Oliver Speicher auch in wohlbedachte
Sortimentsakzentuierungen um. „Wir steigern
unseren individuellen Anspruch, indem
wir die regionalen Waren noch mit lokalen
toppen.“ Direkt am Markt versorgen
zum Beispiel elf Bienenvölker die Kunden
mit Honig. Milch zum Selbstzapfen von der
acht Kilometer entfernten Dorfmolkerei ist
12 12/17 m ilch-marketing.de