INDUSTRIE ❙ WEISSE LINIE
BUTTER & MISCHFETTE
Die Nachfrage der privaten Haushalte in Deutschland nach Streichmischfetten hat in den vergangenen
Jahren stetig zugelegt und dabei zunächst auch den Gesamtmarkt für Milchstreichfette
ins Plus drehen können. Seit 2016 sind die Einkaufsmengen an Butter jedoch deutlich
zurückgegangen. Der Start in das Jahr 2019 macht allerdings Hoffnung auf eine Wende.
Dagegen wurden Streichmischfette, die in den
vergangenen Jahren eine kleine Renaissance
der Butter eingeleitet hatten, auch 2018 verstärkt
nachgefragt. Dieses Segment, das Melangen
von Milchfetten und Pflanzenölen/-fetten
in unterschiedlichen Zusammensetzungen
umfasst, spielte im vergangenen Jahr erneut
erfolgreich die Attribute „streichfähig“, „gute
Butter“ und „wertvolles Pflanzenöl“. Hatten
zunächst hochpreisige Markenprodukte den
Erfolg gestaltet, ergänzten in den folgenden
Jahren zunehmend günstigere Handelsmarken
das Sortiment. Mittlerweile weisen diese
hinsichtlich der Frequenz der Preisrunden eine
ähnliche Taktung auf wie die Deutsche Markenbutter.
Weniger ausgeprägt waren dabei
jedoch die zu beobachtenden Ausschläge. In
der Folge konnten sich Streichmischfette im
Handelsmarkensegment während der Preisrallye
der Deutschen Markenbutter auch in preislicher
Hinsicht als Alternative positionieren.
Zudem etablierten sich Marken wie Rama,
Lätta, Deli Reform oder Botterram, deren
Rezepturen in erster Linie auf pflanzliche
Öle und Fette setzen. Preislich bewegen
sich diese Produkte auf dem Niveau der
Handelsmarken. Unter Aktion werden sie
Butter im Herbst 2018 die Ein- Euro-Marke
teils deutlich unterschritten.
Die rückläufige Nachfrage nach Butter war in
den vergangenen drei Jahren vor allem darauf
zurückzuführen, dass diese seltener eingekauft
wurde. Zudem nahm die Zahl der Käuferhaushalte
im Zeitverlauf ab. Doch auch 2018
kauften noch vier von fünf Privathaushalten
mindestens einmal Butter ein. Eine besonders
wichtige Käufergruppe stellten die älteren
Haushalte dar. Im vergangenen Jahr stand die
Altersgruppe 65plus allein für fast 40 Prozent
der eingekauften Menge. Sie griff im Durchschnitt
doppelt so häufig zu wie die unter
35-Jährigen. Die Käuferreichweite, d. h. der
Anteil der Haushalte, die mindestens einmal im
Jahresverlauf Butter kauften, war zwar – wie
die Kaufhäufigkeit – auch bei den erfahrenen
Konsumenten rückläufig. Sie lag dennoch über
90 Prozent und damit 20 Prozentpunkte höher
als bei den jüngeren Haushalten.
Streichmischfette wurden von jedem zweiten
Haushalt gekauft, unabhängig vom Alter. Zwar
griffen auch hier die älteren Haushalte etwas häufiger
zu. Der Unterschied in der Kauffrequenz
war jedoch nicht so ausgeprägt wie bei Butter.
Die Daten der ersten fünf Monate des Jahres
jedoch mit kräftigen Abschlägen angeboten,
so dass die hier typischen 225-g-Becher
selbst während der Hochpreisphasen der
Gemessen an ihrem Beitrag zur gesamten Einkaufsmenge von Butter spielt die ohnehin sehr
nachfragestarke Altersgruppe 65plus eine besondere Rolle für das Segment. Dagegen weist
die Käuferschaft von Streichmischfetten ein deutlich jüngeres Profil auf.
16 08/19 m ilch-marketing.de