mi | Interview
Fokus auf werthaltige
Produkte und Märkte
mi-Interview über die Zukunft der Uckermärker Milch in Prenzlau
Nach der Übernahme der Uckermärker Milch im Jahr 2014 hatte die Schweizer HOCHDORF-Gruppe ambitionierte
Pläne für den Ausbau der Molkerei. Diese wurden inzwischen aufgegeben oder abgewandelt, Anlass für molkereiindustrie
Dr. Thomas Eisenring, CEO von HOCHDORF, über die Zukunft des Werks in Prenzlau zu befragen.
mi: Was war seinerzeit der Grund für die
Übernahme der Uckermärker Milch?
Thomas Eisenring: Der Geschäftsbereich
Baby Care der HOCHDORF Swiss Nutrition
AG entwickelte sich sehr erfolgreich. Deshalb
waren wir auf der Suche nach zusätzlichen
Produktionskapazitäten. Ursprünglich
planten wir das Trocknungswerk der
Uckermärker Milch GmbH Prenzlau (UMP)
zu einem Werk zur Herstellung von Babynahrung
auszubauen. Dies unter anderem
für den Export von Babynahrung in mittel
und südamerikanische Länder.
Dr. Thomas Eisenring, CEO von HOCHDORF:
Die HOCHDORF-Gruppe ist sehr schlank
und marktorientiert aufgestellt und verfügt
nicht über die Möglichkeiten, zwei
Bau- und Vermarktungsprojekte dieser
Größe gleichzeitig zu stemmen. Wir entschieden
uns für die Investition in einen
zusätzlichen Sprühturm für Babynahrung
in der Schweiz anstatt in Prenzlau
(Foto: HOCHDORF)
mi: Warum ist denn aus dem Plan für Babyfood
nichts geworden?
Thomas Eisenring: Zwei Entwicklungen
sprachen plötzlich gegen unsere ursprünglichen
Absichten. Erstens wuchsen
die Babynahrungs-Volumina insgesamt
enorm an. Deshalb kam ein Ausbau des bestehenden
Trocknungswerkes nicht mehr
in Frage und wir evaluierten den Bau eines
komplett neuen Werkes für Babynahrung
in Prenzlau. Fast gleichzeitig stiegen aber
auch die Volumina unserer Kunden stark
an, die in ihrem Marketing für Babynahrung
auf Schweizer Herkunft setzen. In
Gesprächen zeigte sich, dass diese an
ihrem bisherigen Konzept festhalten
wollten. Deshalb drängte sich der Bau zusätzlicher
Kapazitäten in der Schweiz auf.
Die HOCHDORF-Gruppe ist sehr schlank
und marktorientiert aufgestellt und verfügt
daher nicht über die Möglichkeiten,
zwei Bau- und Vermarktungsprojekte dieser
Größe gleichzeitig zu stemmen. Wir
entschieden uns deshalb für die Investition
in einen zusätzlichen Sprühturm für
Babynahrung in der Schweiz.
mi: Im Halbjahresbericht weisen Sie darauf
hin, dass die Milchverarbeitung der Ucker-
40 10 2017 | moproweb.de