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Auf dem Stand
der Technik
Meiereigenossenschaft Viöl nimmt Neubau in Betrieb
Die Meierei Viöl hat 18,5 Mio. € in ihren Neubau investiert
(Foto: IE Food)
Die Meiereigenossenschaft Viöl hat in Rekordzeit eine
neue Betriebsstätte errichtet. Das auf den Versand
von Konzentrat, Milch und Rahm spezialisierte Unternehmen
kann nun bis zu 200 Mio. kg Rohstoff
verarbeiten und hat sich mit dem Neubau Raum für weitere Expansion
und Basis für eine weitere Selbständigkeit der geschaffen.
molkerei-industrie war vor Ort.
„Unser Altbetrieb war nicht erweiterungsfähig, wir konnten
die Meierei auf 3.000 m² Grundfläche nicht mehr weiterentwickeln.
Nun haben wir ein 3 ha großes Grundstück und 3.000 m²
überbaute Fläche, was uns natürlich viel bessere Möglichkeiten
verschafft“, erklärt Geschäftsführer Ulrich Lembcke. Der Neubau
basiert auf einem Erweiterungsentschluss der Genossenschaftsmitglieder
aus dem Jahr 2014. Im Folgejahr wurde durch IE Food
eine Machbarkeitsstudie erstellt, die Ende 2015 dann nach Abstimmung
in der Genossenschaft zur Auftragserteilung führte.
34 10 2017 | moproweb.de
IE Food als
Generalauftragnehmer
Generalauftragnehmer war IE Food, die in Viöl zum ersten Mal
eine komplette Molkerei inkl. Gebäude und Technik auf die grüne
Wiese stellte. Harald Jakob, der als Leiter der Betriebsplanung
Food das Projekt von Anfang an durchführte, berichtet von einem
eng verzahnten Ablauf- und Gewerkeplan, der es ermöglichte,
dass der Betrieb bereits elf Monate (und damit 60 Tage
vor dem Plan) nach dem ersten Spatenstich, der am 6. März 2016
erfolgte, angefahren werden konnte. Das veranschlagte Budget
von 18,5 Mio. € wurde, wie Lembcke bestätigt, wurde – ebenfalls
dank der professionellen Planung – bis auf den Cent eingehalten.
Der Betriebsablauf
IE Food wählte nach einer Ausschreibung Tetra Pak Processing
als Lieferanten für die gesamte Prozessseite vom Rohstoffeingang
über die Eindampfung bis zum Betanken der Transportfahrzeuge.
Die Milch, aktuell ca. 105 Mio. kg, wird von der
Meiereigenossenschaft Viöl mit sechs TSW in Eigenregie von
136 Erzeugerhöfen erfasst. Die ankommenden Fahrzeuge
passieren ein Waage und werden dann zu einer der drei Ab/
Betankungsspuren in einer geschlossenen Halle dirigiert. Da
die Leitwarte des Betriebs eine direkte Sicht auf den Hof hat,
kann die Rohstofflogistik sehr einfach und rationell abgewickelt
werden. Gestapelt wird die Milch nach Passieren von insgesamt
vier Rohmilchkühlern, die im Betriebsraum aufgestellt sind, in
einem Tanklager mit 825.000 kg Fassungsvermögen. Von dort
geht sie zur Separierung und Erhitzung auf eine 35.000 l-Linie.
Die separierte Sahne wird vor dem Versand in einem Lager mit
135.000 kg Fassungsvermögen gelagert, die Magermilch wird
weiter zum Eindampfer (30.000 l/h, mechanische Brüdenverdichtung)
gefördert, der in einem separaten Raum installiert
wurde. Das Anwärmen der Magermilch erfolgt in einem Röhrenwärmetauscher,
was der Meiereigenossenschaft Vorteile hinsichtlich
der Ansatzbildung und bei der Wärmerückgewinnung
bringt. Gefahren wird die Milch direkt vom Separator auf den
Verdampfer, wobei ein Tank als Puffer zwischengeschaltet ist.
Das Konzentratlager fasst 150 m³. Insgesamt wurden 12 Rohstoff
bzw. Produkttanks aufgestellt, von denen einige neu von