Der Milchindustrie-Verband berichtet
aus seinen Arbeitsfeldern
Kein Eingriff in die
unternehmerische Freiheit!
Unsere Autorin: Dr. Katrin Lehmann, Milchindustrie-Verband e. V.
Auf internationaler, europäischer
und nationaler Ebene
werden Maßnahmen von
der Lebensmittelindustrie
gefordert, die Lebensmittelzusammensetzung
anzupassen. Einseitig wird auf
den Gehalt an Salz, gesättigtem Fett
oder zugesetztem Zucker abgestellt, mit
der Forderung, diese Nährstoffe in den
Produkten zu vermindern. Das übergeordnete
28 10 2017 | moproweb.de
Ziel ist es, die Übergewichtsproblematik
zu lösen.
Lebensstil entscheidend
Grundsätzlich gilt bei Übergewicht, dass
nicht einzelne Produkte oder Nährstoffe
für das Körpergewicht verantwortlich
sind. Vielmehr bestimmt der Lebensstil
die Gesundheit, einschließlich einer ausgewogenen
Energiebilanz. Wissenschaftlich
fehlt bis heute eine Folgen-Abschätzung,
in wie weit die Verminderung von
bestimmten Nährstoffen in Lebensmitteln
überhaupt zu einer verbesserten
Volksgesundheit führt. Es darf deshalb
nicht sein, dass politisch gewünschte Aktionen
zulasten der Wirtschaft gehen,
ohne dass vorab der Nutzen bewiesen
(und nicht nur angedacht) wurde.
Nationale Reduktionsstrategie
lehnt MIV ab
Das Bundesministerium für Ernährung
und Landwirtschaft hat im Sommer 2017
einen Entwurf für eine Nationale Strategie
zur Reduktion von Zucker, Fetten und
Salz in Fertigprodukten veröffentlicht.
Danach soll u. a. der Gehalt an zugesetztem
Zucker in Joghurt- und Quarkzubereitungen
vermindert werden. Auch
Brot, Softdrinks, Frühstücksflocken und
Tiefkühl-Pizza gehören aus BMEL-Sicht zu
den relevanten Produktgruppen.
Rezepturen sind Eigentum
der Hersteller
Es besteht das Risiko, dass solche Reduktionsmaßnahmen
die Tradition sowie die
Produkt- und Geschmacksvielfalt einschränken.
Insbesondere die angestrebten
Benchmarks (Grenzwerte) widersprechen
der unternehmerischen Freiheit. So
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