INDUSTRIE ❙ WEISSE & GELBE LINIE
LEGENDEN
Kein Lebensmittelgeschäft kann auf
Molkereiprodukte verzichten. Käse,
Milch, Butter, Joghurt & Co. sind Artikel
des täglichen Bedarfs und somit
Pflichtsortimente im Einzelhandel.
Die Kategorie besteht aus Schnelldrehern,
Impuls- und Basisartikeln sowie
jeder Menge Spezialitäten. Dabei
werden beinahe täglich Launches und
Relaunches vorgenommen. Hier den
Überblick zu behalten, ist nicht einfach.
Bei dem schnellen Wechsel im Regal
geraten manchmal etablierte Basisartikel
in Vergessenheit. Aber sie gehören zum
Kernsortiment und sind unverzichtbar.
Wir erinnern in dieser Rubrik an die
großen Mopro-Klassiker der letzten
Jahrzehnte. Ihre Geschichten und
ihre Bedeutung haben den Charakter
der weißen und gelben Linie
geprägt und sollten deshalb lebendig
gehalten werden.
LEERDAMMER MOPRO-
KLASSIKER
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Leerdammer zählt zweifellos zu den ganz
großen Käsemarken. Er war über viele Jahre
sogar ein Synonym für Großlochkäse. 1978
wurde Leerdammer vom niederländischen
Käsehersteller Baars in Schoonrewoerd für
den Bedienungsbereich – der damals immerhin
rund 40 Prozent des Absatzes ausmachte
– aus der Taufe gehoben. Auf Basis
eines „Typ Maasdamer“ gelang dem damals
neuen Großlochkäse mit seinem milden und
nussigen Geschmack auf Anhieb der Durchbruch.
Bis zu 27.000 Tonnen Absatz erzielte
die Marke in den 80er und 90er Jahren. Seit
Ende 2002 ist die Marke im Besitz der Bel
Deutschland GmbH. Und sie beansprucht
mit einem Marktanteil von knapp acht Prozent
nach wie vor die Spitzenposition bei
den Scheibenkäsen innerhalb des Hart- und
Schnittkäseangebotes.
Leerdammer ist sowohl im Thekenbereich,
im Kühlregal als auch in der Prepackingtheke
anzutreffen. Nach dem Besitzübergang
an die Bel-Gruppe wurde das Leerdammer-
Markenportfolio rasch erweitert. Zunächst
folgten die Sorten Caractère, Delacrème
und Léger. Später ergänzten verschiedene
Zutaten, Stücke sowie Toast & Burger oder
jüngst das Käse-Trio (2018) und die Brat-
und Backtaler (2020) das Sortiment.
Seit 2017 engagiert sich die Bel Deutschland
GmbH mit ihrer „Initiative für Weidehaltung
für mehr Tierwohl“ für eine nachhaltige
Gut zu wissen:
• Die Marke Leerdammer ist seit über
40 Jahren im LEH anzutreffen und
genießt in Deutschland einen der
höchsten Bekanntheitswerte.
• Der aktuelle Marktanteil in der
Kategorie Hart-/Schnittkäse liegt bei
knapp acht Prozent.
• Im Jahr 2019 wurden rund 22.000
Tonnen Leerdammer-Käse in
Deutschland abgesetzt.
• Im Juli 2020 erfolgte die Umstellung
auf „GMO Free“, also ohne Gentechnik.
Zudem wird seit diesem Datum
für die Scheibenverpackungen
recyceltes PET eingesetzt.
• Leerdammer Käse gibt’s als Laibe
(Theke), Stücke, Taler und als
Scheiben.
Milchproduktion. So stammt die Milch für alle
Leerdammer-Sorten aus den Niederlanden
von Kühen, die zwischen Frühling und Herbst
an mindestens 120 Tagen im Jahr mindestens
sechs Stunden am Tag auf der Weide grasen.
Dazu tragen das Scheibensortiment sowie das
300-g-Stück seit Juli 2020 das Siegel „Ohne
GenTechnik“. n hw
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