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VERPACKUNGEN
FrieslandCampina stellt nach eigenen Angaben
als erstes Unternehmen der Milchwirtschaft
seine wiederverschließbare Käseverpackung
auf eine vollständig recycelbare,
leichtere Variante um. Das gewährleistet eine
Reduzierung der Kunststoffmenge bei seiner
meistverkauften Käseverpackung in Europa
um weitere 30 Prozent. In konkreten Zahlen
rechnet das Unternehmen mit Einspar- und
Wiederverwertungspotenzialen von über
300.000 kg Kunststoff pro Jahr.
Patrick van Baal, Global Director Packaging
Development bei FrieslandCampina, erklärt:
„Die meisten Käseverpackungen sind aus
mehreren Kunststoffarten und damit nicht
recycelbar. Wir haben jetzt eine Lösung gefunden:
Unsere neuen Käseverpackungen
bestehen aus Polypropylen, einem Werkstoff,
der sich gut trennen, recyceln und zur Wiederverwertung
nutzen lässt, beispielsweise
zur Herstellung von Staubsaugern. Mehr dazu
auf der Internetseite www.plesstic.eu.” n ke
Südpack forciert
chemisches Recyling
Die Recyclingfähigkeit von unterschiedlichen Kunststoffen
und die Einführung einer geschlossenen Kreislaufwirtschaft
für das vielseitige Verpackungsmaterial gewinnen
zusehends an Dynamik. Ein maßgeblicher Innovationstreiber
in der Branche ist Südpack. Der in Europa führende
Folienhersteller fokussiert sich verstärkt auf das
chemische Recycling von Kunststoffabfällen und die
Entwicklung von High-Tech-Verpackungsfolien aus dem so gewonnenen Rohstoff. Das
Material in Neuware-Qualität lässt sich für das Verpacken von Produkten mit hohen
Qualitäts- und Hygieneanforderungen wie etwa Lebensmitteln einsetzen und wird der
Nachhaltigkeitsphilosophie des Unternehmens wie seiner Kunden gerecht.
Erste wegweisende Projekte wurden bereits realisiert. Die Verpackungen der Mozzarellakugeln
und -rollen des Markenprodukts Zottarella der Genuss-Molkerei Zott beispielsweise
bestehen aus einer Mehrschichtfolie von Südpack, die für die Herstellung chemisch
recyceltes Polyamid von BASF einsetzt. Hierdurch kann der Einsatz von primären Rohstoffen
um etwa 25 Prozent reduziert werden.
Dabei ist die Folie um die Schale jedoch ausgenommen.
Die um die Verpackung herum
angebrachte Kartonbanderole besteht zu 80
Prozent aus recyceltem Material und ist FSC
zertifiziert.
Mondelez International stellt ab 2022
seinen Philadelphia Becher mit recyceltem
Kunststoff her. Die Frischkäsemarke wird
eine innovative Recycling-Technologie für
seine Verpackungen verwenden, die einerseits
die Lebensmittelsicherheit garantiert
und andererseits den cremigen Geschmack
erhält. Dies ist ein Schritt zur Eindämmung
des Plastikabfalls in der Umwelt sowie zur
Unterstützung eines geschlossenen Kreislaufsystems.
Erklärtes Unternehmensziel
ist die Selbstverpflichtung, 5 Prozent recycelten
Anteil in allen Kunststoffverpackungen
zu verwenden. Mondelez International
ist ein Teilnehmer der New Plastics
Economy der Ellen MacArthur Foundation
und Unterzeichner ihres Global Commitment,
das mehr als 450 Unternehmen,
Regierungen und andere Organisationen
hinter einer gemeinsamen Vision einer
Kreislaufwirtschaft für Kunststoff vereint.
Als Teil dieser Verpflichtungen wird Mondelez
International dafür sorgen, dass bis
zum Jahr 2025 100 Prozent seiner Verpackungen
so gestaltet werden, dass sie
wiederverwertbar sind und mit Recyclinginformationen
versehen werden. Bereits
heute sind 93 Prozent der Verpackungen
recycelbar.
09/20 milch-marketing.de 21