INDUSTRIE ❙ HANDEL
VERPACKUNGEN
GRÜN DENKEN,
NACHHALTIG
HANDELN.
NACHHALTIGE KARTON-VERPACKUNG FÜR KÄSESCHEIBEN
Kunststoffeinsparung von ca. 70 %
Karton über das Altpapier recycelbar
Scheibengrammatur bis zu 150 g möglich
Privat-Label-Abpackung möglich
Weitere Infos unter:
www.herz-kaese.de
info@herz-kaese.de
Albert Herz GmbH
Landstrasse 45
09/20 milch-marketing.de 17
87452 Altusried, OT Kimratshofen
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“Gelben Tonne” oder der Wertstofftonne. Betrachtet man nur die Menge
des gesammelten Kunststoffes aus dem „Gelben Sack“ werden knapp
40 Prozent dem Recycling zugeführt. Doch was passiert mit den restlichen
60 Prozent? Etwa sieben Prozent landen direkt in der Müllverbrennungsanlage,
wofür die Entsorger aber bezahlen müssen. Die restlichen
53 Prozent werden zwar ebenfalls verbrannt, da diese Stoffe aber kaum
Schadstoffbelastung aufweisen, können sie beispielsweise in Zementwerken
als Brennstoff genutzt werden.
EIN BESSERES RECYCLINGERGEBNIS
MUSS
DAS ZIEL SEIN, DOCH WO SETZEN WIR AN?
Zum einen liegt ein großes Potenzial bei den Herstellern der Verpackungen.
Sie können darauf achten, dass die Verpackungen so
ausgestaltet sind, dass sie gut getrennt und sortiert werden können.
Am besten wäre eine Verpackung ohne unnötigen Material-
und Additiveinsatz
mit einem hohen Anteil an Recyclat. Aber auch
der Konsument kann sich noch mehr auf die Trennung des Abfalls
einlassen. Wer trennt, erhöht die Recyclingquote, unterstützt den
Wertstofferhalt und leistet einen Beitrag, dass weniger Rohstoffe abgebaut
werden. Die Entsorger wiederum werden nur in geeignete
Infrastruktur investieren, wenn die Recyclate auch Abnehmer finden.
Somit schließt sich der Kreis und wir sind wieder bei den Herstellern
oder den Entwicklern, die gefordert sind, kreative Wege zu finden,
Recyclate minderer Qualität in der Produktherstellung einzusetzen.
DIE EU ALS TREIBENDE KRAFT
Die EU hat dem Plastik den Kampf angesagt. Einwegbesteck, Wattestäbchen,
Strohhalme und Rührstäbchen aus Plastik sind mittlerweile
fast schon verbannt und durch alternative, umweltschonende
Materialien ersetzt. Wie UmweltDialog feststellt, arbeiten Hersteller
und Industrie eifrig daran, die festgelegten Ziele der EU bis zum Jahr
2030 im Bereich der Wiederverwend- und Recyclierbarkeit ihrer Plastikverpackungen
zu erfüllen. Damit die hohen Forderungen seitens
des Gesetzgebers umgesetzt werden können, müssen die Industrie,
der Handel und auch Konsumenten an einem Strang ziehen.
STARKE INNOVATIONEN AUF DEM VORMARSCH.
Innovative Unternehmen wie die österreichische Firma „NaKu – Aus
Natürlichem Kunststoff“ liefern heute schon neuartige Lösungen: eine
Verpackung, die unbedenklich im Gebrauch, 20 Mal leichter als Glas,
rund zehn Mal günstiger als Plastik und biologisch abbaubar ist. Die Rede
ist von der ersten kompostierbaren Flasche aus Biokunststoff (PLA). Das
Material besteht aus Milchsäure, die aus den pflanzlichen Rohstoffen Zucker
und Stärke gewonnen wird. Perfekt geeignet ist diese Verpackung
für Fruchtsäfte, Smoothies, Milchprodukte oder feste Lebensmittel.
Aktuell sind verschiedene biologische Verpackungsmaterialien in Pilotphasen
auf dem Markt. Der US-Firma Peggy Tomasula zum Beispiel
ist es gelungen, eine Verpackungsfolie aus Milch herzustellen, die
biologisch abbaubar, wesentlich effektiver als eine Folie auf Ölbasis
und zudem noch essbar ist. Grundlage dieses Verpackungsmaterials
ist Casein, ein Protein der Milch. Die Milchproteine sind starke Sauerstoffblocker,
die den Verderb von Lebensmitteln verhindern. Bis allerdings
die volle Marktreife erreicht ist, dauert es noch ein paar Jahre.
Da die ideale Verpackung noch nicht zu existieren scheint, forschen Lebensmittelproduzenten
derzeit auch mit bekannten Materialien an neuen
Verpackungsmöglichkeiten und loten beispielsweise das optimale Verhältnis
von Pappe zu Plastik in Joghurtbechern aus. Beispielsweise arbeitet
das deutsche Bio-Label Alnatura aktuell mit Bechern aus 3 Komponenten,
die dank einer stabilen und damit schützenden Papp-Ummantelung
einen besonders dünnen Kunststoffmantel garantieren. Damit diese Verpackungsmethode
allerdings so umweltfreundlich ist wie gedacht, müssen
die Konsumenten mitdenken und -handeln. Beim Entsorgen müssen sie
den Becher nach dem Gebrauch in seine drei Komponenten zerlegen (Deckel,
Plastikteil des Bechers und Pappanteil) und im Haushaltsmüll trennen.
Am Ende kann der fundamentale Wandel hin zu effizienterem und
effektiverem Recycling nur mit vereinten Kräften und Motiven, seitens
der Lebensmittelhersteller, der Verpackungsindustrie und den
Konsumenten vollzogen werden. Wir sind alle in irgendeiner Form
Beteiligte am Wertstoffkreislauf. Nur zusammen können wir einen
Wandel herbeiführen, bei dem als Resultat ein nachhaltiger Umgang
mit Rohstoffen Realität sein wird. n