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wobei die Teammitglieder zu Aspekten
wie HACCP, Gefahrenanalyse, Wartung
usw. Forderungen noch Anpassungen
und Änderungen formulierten. „Das alles
ist ziemlich zeitaufwendig und mühsam”,
räumt Johan Hoeksma, Projektleiter bei
Fonterra, ein. „Aber eine gründliche Vorbereitung
solch komplizierter Projekte in
einem sehr strengen Verfahren vermeidet
am Ende Fehler. Wir gehen nie davon aus,
dass unser Projektleiter auf Lieferantenseite
DAS GEBÄUDE
Das Fonterra-Projekt 2019 ist eine Erweiterung der bestehenden, 2013 gebauten Produktionsanlage,
die ebenfalls von Advies- & Ingenieursbureau Het4kant b.v. entworfen wurde.
Bei der Entwicklung im Jahr 2012 riet Het4kant Fonterra, zukünftige Erweiterungen zu berücksichtigen.
Vor allem wurde ein tragendes Dach errichtet, da neben dem Produktionsgebäude
nur wenig Platz für Anbauten zur Verfügung stand. Diese kam nun der neuen
Ausbaustufe des Werks zugute.
Die Probleme bei der Planung und Realisierung der Erweiterung bestanden darin, dass
die Produktion ständig in Betrieb war; Hygiene und bestehende Konstruktionen mussten
unverändert beibehalten werden. Nicht zuletzt deshalb, weil der Plan von Anfang an gut
ausgearbeitet war, und dank der Konsultation verschiedener Parteien und Beratungen mit
dem Kunden sieht das so aus, als wäre der Bau nie anders gewesen.
Het4kant ist ein Bauunternehmen mit 18 Mitarbeitern, darunter Projektleiter, Bauingenieure,
Baukalkulatoren und 3D-Modellierer. Das Leistungsspektrum umfasst alle Ingenieurtätigkeiten
von der Machbarkeitsstudie bis hin zur Unterstützung während des Baus.
Het4kant führt sowohl Greenfield- als auch Brownfield-Projekte, große und kleine, durch.
Zum Kundenkreis gehören vor allem Molkereiunternehmen
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verstanden wurde, was wir meinen
oder brauchen, wir stellen sicher, dass es
ein wirkliches Verständnis gibt, Annahmen
sind nicht erlaubt.”
Die endgültige Übereinkunft ‚Design-
Freeze‘ fand Mitte Februar 2019 statt, und
mit ALPMA/LTH wurde vereinbart, bereits
Mitte September mit der Installation vor
Ort zu beginnen um den Inbetriebnahmetermin
einhalten zu können. Gleichzeitig
musste Fonterra für die Unterbringung
der neuen Molkenverarbeitungslinie Platz
schaffen. Die vom Advies- & Ingenieursbureau
Het4kant vorgeschlagene Lösung bestand
darin, eine neue Halle auf der bestehenden
zu bauen. Das 30 x 30 Meter große
Gebäude auf dem Dach war rechtzeitig
fertig, als ALPMA/LTH die auf Skids vormontierte
Ausrüstung in sieben Lastwagen
in Heerenveen anlieferte. Alles musste
mit einem Kran in das neue Gebäude gehoben
werden, wozu eine der Seitenwände
offengelassen wurde. Da das Projekt
von Fonterra und ALPMA/LTH so präzise
vorbereitet war, stimmte von Anfang an
alles, was im August auch von einem FAT
bestätigt wurde. Die erste Mozzarellamolke
konnte dann, wie geplant im November
2019 verarbeitet werden.
Das von ALPMA/LTH schlüsselfertig gelieferte
Projekt umfasste nicht nur die
RO High-Anlage, sondern auch die SCADA-
Automatisierungslösung (für die der langjährige
Partner Beenen als Subunternehmer
beauftragt wurde) und eine CIP-
Lösung. Bevor Beenen ins Spiel kam, stellte
Fonterra sicher, dass deren IT-Lösungen
genau zu den eigenen sehr strukturierten
und global proprietären Automatisierungskonzepten
passten.
„Das Ganze war ein Brownfield-Projekt
und viel komplizierter als die Aufstellung
einer Anlage auf der grünen Wiese”, lautet
das Resümee von Wietze Jongsma,
dem Vertreter von ALPMA/LTH in den Nie
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