Für mehr Flexbilität/Agilität ist die Integration
der Auftragsvorbereitung in die Produktionslinien unausweichlich
(Foto: Sidel)
Oberstes Ziel muss absolute Freiheit für Produktströme sein, damit Behälter und
Packs von jedem Punkt zu jedem anderen Punkt transportiert werden können
(Foto: Sidel)
4 2019 | moproweb.de 47
Während das eben genannte Prinzip für
einheitliche Lose verwendet werden
kann, gibt es einen weiteren Trend, der
Produktionspläne sprengt: Packs mit unterschiedlichen
Geschmacksrichtungen
(Mischpackungen) oder Aktionspackungen
(Geschenkpackungen). Auftragsvorbereitungs
und Bereichskommissionierstationen
benötigen jederzeit Zugriff auf alle
Produkte, die sie für die bedarfsgerechte
Erstellung von Losen benötigen. Da ein
Formatwechsel im selben Tempo wie ein
Übergang zu individualisierten Losen nicht
möglich ist, braucht die Fabrik der Zukunft
auf ihren Produktionslinien eine Logistik
für Halbfertigprodukte: Routing, Zwischenlagerung,
Verfügbarkeit auf Abruf.
Umpacken ist dann nicht mehr nötig, und
die variabelsten Gruppierungen werden
vorzeitig mit vorübergehend zurückgelegten
Behältern oder Produktgebinden
erreicht. Diese Architektur wird durch die
innerbetriebliche Logistik ergänzt. Darum
geht es, wenn von der „erweiterten Fabrik“
die Rede ist.
Insgesamt steigt die Zahl der SKUs, die
verarbeitet werden können, was schnellere
Markteinführungen, reduzierte Abfälle
und Lagerbestand und Vermeidung von
Umpackbedarf bedeutet.
Die „erweiterte Fabrik“ ist eine der fünf
Säulen des Programms Agility 4.0 von
Sidel und ein pragmatischer Fertigungsansatz,
der die Möglichkeiten von Industrie
4.0 ergänzt und verstärkt. Er lässt die intelligente
Fabrik Wirklichkeit werden und
ermöglicht Verbrauchern auf der Basis
von Produktvielfalt und Massenindividualisierung
der Verpackung noch mehr Auswahl
und einzigartige Konsumerlebnisse.
Gleichzeitig werden langfristig Erstinvestitionen
optimiert, Betriebskosten niedrig
gehalten und eine agile Leistung gesichert.