16 4 2019 | moproweb.de
Abb. 2.: Doppelwellenmischer mit 10 m³ nutzbarem Volumen mit 4 totraumfreien
Austragsorganen, die zeitglich fungieren. Der Mischer weist 8 CleverCut Inspektions-
türen auf (Abb.: amixon)
Doppelwellenmischer
Eine Lösung stellt der amixon Doppelwellenmischer
dar (Abb. 1), da er eine besonders
schonende Arbeitsweise und exzellente
Mischgüten bietet.
Das Mischgefäß besteht aus zwei ineinander
verschobenen Zylindern. In deren Zentrum
rotieren zwei Helix-Mischwerkzeuge
gleichsinnig. Die Wendel sind in der „SinConvex“
Bauart gefertigt und weisen in etwa
eine Steigung von 30° auf. Die Schraubenbandbreite
ist so bemessen, dass mit einer
Mischwerkumdrehung fast ein Viertel
des gesamten Mischrauminhalts gefördert
wird. Die Schraubenbänder erfassen die
Mischgüter in der Peripherie des Mischraumes
und fördern sie aufwärts. Oben
angekommen fließen die Mischgüter in
den beiden Zentren des Gefäßes abwärts.
Der Mischeffekt erfolgt dreidimensional
innerhalb der Grenzbereiche zwischen den
zwei Makroströmungen. Vereinfacht ausgedrückt
kann man den Vorgang wie folgt
beschreiben: Die Aufwärtsschraubung der
Mischgüter erfolgt zwangsweise durch
die Schraubenband-Mischwerkzeuge, die
Abwärtsströmung erfolgt auf natürliche
Weise durch die Schwerkrafteinwirkung. Im
Grenzbereich dazwischen findet der Platzwechsel
innerhalb des Partikelsystems statt.
Aufgrund der totraumfreien Verströmung
werden so nach ungefähr 20 bis 90
Mischwerkumdrehungen technisch ideale
Mischgüten erzielt, die in der Praxis nicht
mehr verbesserbar sind. Der Mischvorgang
ist besonders schonend und energieeffizient.
Die Umfangsgeschwindigkeit
des Mischwerkzeuges ist in der Regel zwischen
0,5 m/s bis 3 m/s regelbar.
Bauartbedingt sind ideale Mischgüten bereits
bei ca. zehn- bis fünfzehnprozentigem
Füllgrad erzielbar, da der Verströmungseffekt
unabhängig vom Füllgrad gleichermaßen
stattfindet. Ein Mischer des Typs HM
10.000 kann somit bereits 1000 bis 1300 Liter
Ansätze ebenso gut mischen wie 10.000
Liter-Ansätze.
Die Beschickung des Mischers mit Einzelkomponenten
erfolgt durch einen oder
mehrere Stutzen oberhalb des Mischraumes
nacheinander oder zeitgleich. Dabei
kann das Mischwerk stillstehen – für den
Fall, dass der Mischer auf Wägezellen steht
und als Dosierwaage fungiert – oder rotieren,
falls eine Charge nach der anderen
schnell und ohne Unterbrechung zu vermischen
ist. Nach erfolgtem Mischprozess
(ca. 1 bis 4 Minuten) öffnet eine totraumfreie
Bodenarmatur und das Mischgut
strömt durch einen Austragstutzen des
Mischers abwärts. Dieser Austragsvorgang
ist entmischungsfrei und das Maß des Volumenstromes
ist durch die Abmessung
der Verschlussarmatur vorgegeben.
Im Falle der großvolumigen Produktion
sind zwei wichtige Anwendervorteile zu
benennen: 1. Pro Charge muss lediglich eine
Probe analysiert und zurückgestellt werden.
2. Der Mischer kann mehrere Abfüllanlagen
beschicken. Die Abfüllung und Produktion
erfolgen entkoppelt voneinander. Der Mischer
kann bereits gereinigt werden, während
die Abfüllanlagen noch arbeiten.
Optional vakuumfest
Auf Wunsch ist der Mischraum vakuum-
und druckfest gefertigt. So liegt beispielsweise
ein Vakuum an, wenn das Mischgut
per Saugpneumatik eingesogen wird. In
besonderen Fällen wird der Mischraum vor
der Beschickung von Luftsauerstoff befreit,
indem ein Vakuum von ca. 50 mbar
Absolutdruck angelegt wird. Der Mischraum
wird sodann mit Stickstoff geflutet.
Erst dann erfolgt der Mischguteintrag.
Während des Mischens und Austragens
wird ein sanfter Stickstoffüberdruck von
50 bis 100 mbar im Mischraum aufrechterhalten,
um Luftsauerstoff vom Mischgut
mi | Technik/IT
Abb. 3: WaterDragon; links Waschmodus, rechts Trocknungsmodus (Abb.: amixon)