Bio-Produkte
Foto: Alnatura, Fotograf Marc Doradzillo
Vollsortimenter
punkten mit Bio
Preislicher Shootingstar unter den Bio-Lebensmitteln war in den ersten sechs Monaten des laufenden
Jahres das Segment Butter/Butterzubereitungen. Stark rückläufige Einkaufsmengen wurden von
Verkaufspreisen auf Rekordniveau deutlich überkompensiert.
Die Verbraucher in Deutschland haben im ersten Halbjahr
2018 laut der Agrarmarkt-Informationsgesellschaft 4,3 Prozent
mehr Geld für Bio-Lebensmittel und -Getränke ausgegeben
als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Dabei gewannen vor
allem die SB-Warenhäuser, die Discounter und auch die Drogeriemärkte.
Rückläufig entwickelten sich die Hofläden und auch die
anderen Vertriebslinien.
Die Discounter und SB-Warenhäuser weiten ihre Bio-Sortimente
aus und machen dem Naturkostfachhandel und den sonstigen Einkaufsstätten
immer mehr Konkurrenz, so die Agrarmarkt-Informationsgesellschaft
(AMI) in Bonn. Dies sei angesichts der Entwicklung
der Umsätze dieser Einkaufsstätten deutlich spürbar. Bio-Mehl
und -Butter waren laut AMI im ersten Halbjahr 2018 insgesamt die
erfolgreichsten Produktgruppen, letztere allerdings preisgetrieben.
Wie schon im Vorjahr haben die Vollsortimenter das größte Umsatzplus
unter den Einkaufsstätten zu verzeichnen, wenn es auch mit
6,7 Prozent nicht ganz so hoch ausfällt wie im ersten Halbjahr 2017.
Der gestiegene Umsatz ergibt sich hauptsächlich durch den Verkauf
höherwertiger Bio-Ware, teilweise auch durch Preiserhöhungen. Die
eingekaufte Menge ist bei den Vollsortimentern mit 3,7 Prozent gegenüber
dem Vorjahreszeitraum in kleinerem Umfang gewachsen, so die
AMI. In diese Betrachtung fließen aber nur frische Warengruppen und
ausgewählte Verarbeitungsprodukte ein. Das sind zum Beispiel Fleisch,
Fleischwaren, Geflügel, Käse, Milch und Milchgetränke sowie Joghurt.
Laut GfK-Haushaltspanel gehen die Umsätze über alle Bio-Lebensmittel
und -Getränke im traditionellen Naturkosthandel leicht zurück.
Die Bio-Supermärkte zeigen dagegen deutliches Wachstum, während
der Umsatzrückgang vor allem aus den kleineren Bioläden kommt.
Der Rückgang betrifft laut GfK insbesondere die Frischprodukte.
Teilweise spüren die Naturkostläden die Konkurrenz der Vollsortimenter
deutlich, die den Bioläden insbesondere in der Frischelogistik
teils weit voraus sind. Dafür kann der Naturkosthandel im
Trockensortiment punkten, denn hier ist er Vollsortimenter und
Spezialist, während im LEH häufig ein nicht klar strukturiertes
Sortiment aus Handelsmarken und In-Produkten zu finden sei.
Trotz leicht höherer Preise sinkt der Umsatz mit Bio-Produkten
auch in den sonstigen Einkaufsstätten. Dazu zählen u. a. Hofläden
und Wochenmärkte. Obwohl diese Einkaufsstätten eigentlich vom
Lidl listet Bioland
Nach 18monatigen Verhandlungen gehen Bioland und Lidl eine
Partnerschaft ein, berichtet biopress.de. Demnach wird Lidl als
erster
Discounter deutschlandweit die nach den Bioland-Richtlinien
hergestellten Lebensmittel in seinem Sortiment anbieten.
Lidl stellt nach und nach sein gesamtes Bio-Sortiment um, so
dass letztendlich das etwa 200 Artikel umfassende Bio-Sortiment
aus Waren von Bioland bestehen wird. Schon Anfang 2019 soll
ein Viertel des bisherigen Sortiments umgestellt sein. Zum Januar
erfolgt außerdem die Umstellung nahezu aller Molkereiprodukte
der Eigenmarke „BioOrganic“ auf Bioland-Standards.
16 11/18 m ilch-marketing.de