Setzen auf Marke und Konzepte (von links): Dr. Lars Schildwach, Ralf Hinrichs und
Swantje Harms, Molkerei Ammerland (Foto: mi)
10 2018 | moproweb.de 37
Jahren leitet. Hinzu kommt, dass die Kommunikation
mit den Lieferanten gut organsiert
ist und diese sich stets auch auf die
Preisprognosen aus Dringenburg verlassen
können. Dass die Molkerei Ammerland dann
auch noch die zurückliegenden Milchpreiskrisen
relativ besser „vertragen“ konnte als
der Branchendurchschnitt, führt Vertriebschef
Dr. Lars Schildwach neben der gegebenen
Kostenstruktur auf die Stärke des
Unternehmens bei Schnittkäse hin – diese
Produktkategorie, die die Molkerei Ammerland
in 20 Sorten produziert, zeigte sich in
den letzten Jahren durchaus robust gegen
Marktverwerfungen.
„Bei uns finden Sie keine Cash Cow wie etwa
Babyfood oder hochfraktionierte Eiweißprodukte“,
erläutert Hinrichs. „Stattdessen
fokussieren wir uns auf Standardprodukte,
die wir in durchaus großen Mengen und mit
hoher Qualität herstellen. Bislang haben wir
wegen der dann höheren Komplexität und
der zu erwartenden Folgekosten darauf
verzichtet, uns in höher veredelte Segmente
zu begeben. Sollte der Markt sich indes
ändern, sind wir sicher stark genug, dann
fällige Entscheidungen zu treffen“.
Rohstoffeingang
verdoppelt
In der vergangenen Dekade hat sich der Rohstoffeingang
der Molkerei mehr als verdoppelt.
Dass gegenüber den Genossenschaftsmitgliedern
die 100%ige Abnahme der Milch
auch während der Wachstumsschübe im
Nordwesten der Republik jederzeit eingehalten
werden konnte, ist dem fortlaufenden
Kapazitätsausbau zuzuschreiben. In den
letzten fünf Jahren hat die Molkerei Ammerland
150 Mio. € investiert. Herausragende
Projekte dabei waren ein neuer 60.000-t-
Sprühturm für die Molkenverarbeitung, der
von Lübbers geliefert wurde, ein Hochregallager
mit 25.000 Palettenstellplätzen für die
Käsereifung, der Bau einer TSW-Waschhalle
mit zehn Stationen, der Ausbau des Lagers
in Oldenburg und zuletzt der Bau der inzwischen
vierten Käserei mit einer Kapazität
von 60.000 t. Dieser Schritt erforderte
neben einem neuen großen Tanklager den
Neubau einer kompletten Milchbearbeitung,
in der wahrscheinlich die größte Zahl an Separatoren
des Zulieferers GEA an einem Ort
installiert ist. Zudem musste die Kläranlage
auf 160.000 EWG aufgestockt werden.
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