Der Milchindustrie-Verband berichtet
aus seinen Arbeitsfeldern
Personal- und
Qualifikationsbedarf
im europäischen
Molkereisektor
Unser Autor: Syndikusrechtsanwalt Torsten Sach, Milchindustrie-Verband e. V.
Das EU-Projekt “mapping skills
needs and supply in the dairy
sector”, wird in Deutschland
vom MIV und ZDM als Projektpartner
getragen. Ziel dieses Projekts ist,
den derzeitigen Fachkräftebestand und
deren Qualifikationen festzustellen, eventuell
bestehende Lücken zu benennen und
darauf basierend einen Ausblick auf das
Jahr 2025 vorzunehmen. In diesem Ausblick
sollen die dann erforderlichen und
notwendigen Qualifikationen der europäischen
Molkereien aufgezeigt werden.
Dieses Projekt wird vom Europäischen
Verband der Milchwirtschafter (AEDIL) unter
Federführung der dänischen Mitglieds-
organisation durchgeführt.
Es läuft seit dem 1. Dezember 2016 bis
zum 30. November 2019 und wird durch
das Erasmus-Programm der EU co-finanziert.
Dazu wurden spezielle Fragebögen
für Molkereien, Molkereischulen, Hochschulen
sowie ehemalige Auszubildende, Meister,
Techniker und Studenten entwickelt.
34 10 2018 | moproweb.de
In der anschließenden Erhebungsphase
wurden in 12 EU-Mitgliedstaaten, in denen
eine milchwirtschaftliche Aus-, Fort- und
Weiterbildung existiert und der Türkei als
„Noch-Beitrittskandidat“, über 100 Molkereien
in persönlichen Interviews befragt.
Neben Mitarbeiterzahlen in Produktion
und Verwaltung wurde nach den größten
derzeitigen Herausforderungen und auch
nach schon jetzt bestehenden Personal-
und Qualifikationslücken gefragt. Ebenso
wurden der Bedarf und die Bedeutung digitaler
sowie umweltschutzbezogener Kompetenzen
abgefragt. Danach sollten die befragten
Unternehmen auf diesen Feldern
den zukünftigen Bedarf an Kompetenzen
und Qualifikationen einschätzen. Bei den
Molkereischulen und Hochschulen wurde
abgefragt, in welchen Disziplinen und auf
welchem Level praktisch und theoretisch
ausgebildet wird. Dann wurden die ehemaligen
Schüler und Studenten befragt, inwieweit
die durchlaufene Ausbildung mit den
beruflichen Anforderungen korrespondiert.
Ohne die konkreten Ergebnisse der
Auswertung, die für Mitte Oktober 2018
erwartet werden, zu kennen, lässt sich anhand
eines ersten Meinungsaustausches
der Interviewer sagen, dass große Unterschiede
zwischen Mitgliedstaaten mit einer
Anne-Sofi Christiansen – AEDIL