Die wichtigsten Drittländer für deutschen Käse
146 1.494 1.702
5.180
5.180
5.924
7.377
9.130
2.096
2.674
6.260
9.592
6.286
8.874
9.011 11.377
2018
(00) gibt die Platzierung im Ranking der deutschen Käseausfuhren weltweit an.
10 2018 | moproweb.de 21
Erfreulich ist die Entwicklung bestimmter
Drittlandsdestinationen mit seit Jahren
wachsender Nachfrage, wie beispielsweise
Japan. Dennoch überrascht Japan mit
einem Zuwachs von satten 26 % gegenüber
dem Vorjahreszeitraum. Die Menge
einschließlich Juni beläuft sich mittlerweile
auf über 11.000 Tonnen. Inwieweit dies
ein Vorgriff auf das Freihandelsabkommen
zwischen der EU und Japan ist, bleibt
fraglich, da die Zölle für Käse nach Japan in
den ersten Jahren des Abkommens recht
hoch bleiben werden. Ebenfalls sehr positiv
waren die Exporte nach Chile. Schon
im ersten Halbjahr 2017 hatte sich Chile
auf Platz vier der wichtigsten Drittländer
für Käse geschoben. Nun konnten die
Mengen erneut gesteigert werden, womit
Chile (7.400 Tonnen) hinter Japan und der
Schweiz (9.100 Tonnen) Platz drei erreicht
hat. Auch Bosnien-Herzegowina (+28 %,
3.400 Tonnen) entwickelt sich weiter positiv,
bleibt aber aufgrund der geringeren
Mengen auf Platz sechs. Enttäuschend
war die Nachfrage aus Südkorea (–38 %,
5.900 Tonnen, Platz 4), aus den USA (–17 %,
5.200 Tonnen, Platz 5) und Saudi-Arabien
(–29 %, 1.500 Tonnen, Platz 7).
Innerhalb der EU waren weiterhin Italien
(127.000 Tonnen, –0,8 %), die Niederlande
und Frankreich die beliebtesten
Ausfuhrländer. Während die Ausfuhren
in die Niederlande (76.000 Tonnen) um
knapp 13 % zurückgingen, war deutscher
Käse in Frankreich um gute 11 % mehr
gefragt und die Mengen stiegen auf rund
41.600 Tonnen.
Japan mit wachsendem
Appetit auf deutsche
Butter
Die Nachfrage nach deutscher Butter und
Milchstreichfetten startete im Januar mit
zusätzlichen 14 % sehr gut in das Jahr
2018. Die Exportmenge in Drittländer war
um 22 % höher. Doch im Februar ging das
Interesse zurück und die Mengen lagen kumuliert
nur noch 8,5 % über dem Vorjahr,
die Nachfrage aus Drittländern sogar um
7,5 % unter dem Vorjahr. Dieser Rückgang
setzte sich bis Juni fort. Zwar liegt der
Anteil der Ware für Drittländer in diesem
Segment nur bei 9 % an den Gesamtexporten
Deutschlands, allerdings verschärfte
ein gleichzeitiger Rückgang der Nachfrage
aus EU-Ländern die Situation. So verfehlten
die Butterexporte in den ersten sechs
in Tonnen, kumuliert bis Juni
2017
z Japan (15)
z Südkorea (21)
z Saudi-Arabien (30)
z Schweiz (17)
z Vereinigte Staaten von Amerika (22)
z Libyen (29)
z Chile (19)
z Bosnien-Herzegowina (26)
50.000
45.000
40.000
35.000
30.000
25.000
20.000
15.000
10.000
5.000
–
• Der Anteil deutscher Käseexporte in Drittländer
an den gesamten Käseexporten beträgt 11 Prozent
• Der Anteil der acht wichtigsten Länder an diesen Drittlanexporten
beträgt 66 Prozent
• Der Anteil der acht wichtigsten Drittländern für deutsche Käseexporte
an den gesamten deutschen Käseausfuhren beträgt 7 Prozent
Quelle: Stat. Bundesamt
© MIV/Export-Union
Monaten des Jahres mit einer Gesamtmenge
von rund 65.000 Tonnen das Vorjahresergebnis
um sechs Prozent. Ein weiteres
Absacken verhinderte zum einen die im
Vorjahresvergleich um rund 35 % höhere
Nachfrage aus den Niederlanden, ohnehin
schon größter Abnehmer von deutscher
Butter und Milchstreichfetten. Zum anderen
wurde auch die Produktionsmenge an
Butter in Deutschland reduziert.
Auch hier zeigt Japan eine interessante
Entwicklung. Die Nachfrage für diese Fette
setzte erst im März ein und war noch
sehr gering, im April hatte sie aber schon
die Vorjahresmenge leicht überschritten
und bis einschließlich Mai gingen 800 Tonnen
(+66 %) Milchfett nach Japan. Im Juni
erfolgten allerdings keine Lieferungen
Dennoch ist Japan alleine durch die Steigerung
der Mengen im Mai wichtigste Drittlandsdestination
für Butter geworden.
Enttäuschend hingegen verlief der Handel
mit den USA, da die Mengen aus dem
Vorjahreszeitraum nicht annährend gehalten
werden konnten (–49 %). Das Interesse
aus dem Iran blieb bis Juni mit 700 Tonnen
um 48 % geringer als im Vorjahreszeitraum
(2017: 1.360 Tonnen). Es ist allerdings