Reformulierung –
wie viel Staat ist sinnvoll/
nötig? Quelle: © Milchindustrie-Verband e.V.
10 2018 | moproweb.de 17
Unsere Autorin: Dr. Gisela Runge, Milchindustrie-Verband e. V.
Der Milchindustrie-Verband berichtet
aus seinen Arbeitsfeldern
Reformulierung und die Forderung
nach Rezepturänderungen
bei Lebensmitteln stehen
seit längerem im öffentlichen
Fokus. So wurde das Thema im Koalitionsvertrag
der Bundesregierung verankert.
Hier heißt es:
„Für die Nationale Reduktionsstrategie
für Zucker, Fett und Salz in Fertigprodukten
werden wir 2018 gemeinsam mit den Beteiligten
ein Konzept erarbeiten, und dies mit
wissenschaftlich fundierten, verbindlichen
Zielmarken und einem konkreten Zeitplan
versehen …“
Dem Bundeskabinett soll zeitnah ein
entsprechender Vorschlag unterbreitet
werden. Anhand von verschiedenen Arbeitspaketen
(Monitoring, Transparenz,
Gesamtkalorienbilanz und Energiebilanz,
Kinderprodukte, Ausbildung im Handwerk
und technologische Möglichkeiten/Innovationen)
wird das BMEL eine Reduktions- und
Innovationsstrategie zusammenstellen. Eine
Ampel oder die Einführung von Steuern sind
vom BMEL nicht geplant. Das Ministerium
fordert jedoch von den lebensmittelproduzierenden
Unternehmen Aktionen, d. h. konkrete
Reduktionsziele mit Zeitplänen.
Der Hinweis auf die vorhandene Vielfalt des
Lebensmittelangebotes reicht dem Ministerium
nicht. Obwohl Milch und Milchprodukte
als gesund gelten, stehen Produkte mit
Kinderoptik, wegen ihres Zuckerzusatzes,
in der Kritik. Unerklärlich ist, warum ganze
Branchen in der Übergewichtsdiskussion
vom BMEL außen vor gehalten werden, ob