Der Milchindustrie-Verband berichtet
aus seinen Arbeitsfeldern
Farbliche Nährwert-
kennzeichnung –
Sinnvoll oder zu simpel?
Unsere Autorin: Dr. Katrin Lehmann, Milchindustrie-Verband e. V.
Verbraucher verstehen die Informationen
30 10 2018 | moproweb.de
auf der Verpackung
nicht. Entweder ist die
Schrift zu klein, die Informationsfülle
zu groß, die Zeit zu knapp…, so wird
oft und gerne behauptet.
Ist die harmonisierte Nährwertkennzeichnung
der LMIV (Lebensmittelinformationsverordnung)
gescheitert, obwohl sie nach
jahrelangen Diskussionen im Jahr 2011 verabschiedet
und erst seit 2016 verbindlich
gilt? Aktuell müssen die Gehalte an Energie,
Fett, gesättigten Fettsäuren, Kohlenhydraten,
Zucker, Eiweiß und Salz sowie das Zutatenverzeichnis
gut lesbar auf das Etikett
verpackter Lebensmittel gedruckt werden.
Diese Auskünfte reichen aber anscheinend
nach Meinung von Teilen der Gesellschaft
nicht aus, um das Lebensmittel umfassend
zu bewerten. Nun sollen farbige
Symbole, am liebsten in den Ampelfarben
Rot-Gelb-Grün, den Konsumenten einfach,
d. h. auf den ersten Blick, den gesundheitlichen
Wert der Ware veranschaulichen.
„Foodwatch“ z. B. spricht sogar davon,
dass Ampeln den Verbraucher von der
derzeitigen Bevormundung wegen der unverständlichen
Kennzeichnung durch die
Lebensmittelhersteller befreien würden.
Verschiedene Mitgliedstaaten erarbeiteten
zwischenzeitlich eigene freiwillige Systeme,
um ihre Verbraucher bei einer gesundheitsförderlichen
Lebensmittelauswahl zu
unterstützen. Laut Koalitionsvertrag will
unsere Bundesregierung das Nährwertkennzeichnungssystem
für verarbeitete
und verpackte Lebensmittel bis 2019 national
weiterentwickeln, wobei sich BMin
Klöckner wiederholt gegen die Ampel ausgesprochen
hat.
Quelle: © Gerhard Seybert – Fotolia.com